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DOI: 10.1055/s-2008-1051194
Endoprothetische Versorgungen an der oberen Extremität bei entzündlich-rheumatischen Gelenkerkrankungen Langzeitergebnisse - Probleme - Alternativen*
Endoprostheses at the Upper Extremity in Inflammatory Rheumatic Joint Diseases Long-Term Results - Problems - Alternatives * Herrn Prof. Dr. H. Mathies zum 65. Geburtstag gewidmet.Publikationsverlauf
Publikationsdatum:
18. Februar 2008 (online)

Abstract
Cemented endoprostheses (via bone-chip blocking) in the upper extremities have not proved ideal so far. It is still an open question whether non-blocked constructions are suitable for overcoming the mechanical problems. We were not successful with regard to the shoulder joint. Likewise, cemented metal-to-polyethylene endoprostheses in the finger joints have failed. Interposition arthroplasties and spacers made from silicone seem to cause fewer problems. The rather simple operative technique opens up a wide range of application. Resection- interposition arthroplasty gave good results, even long-term follow-up at the elbow, wrist and metacarpophalangeal (MP) joints II-V. Hence, we do not personally feel that it is mandatory to use endoprostheses in these locations, and we can await and prompt further development without being pressed for time. We hope that we can also have the same freedom of choice with regard to the methods, in the foreseeable future, at the shoulder too, by using our own method of resection-interposition arthroplasty. Arthrodeses have retained their importance at the wrist, the MP-I and the IP joints also in the PIP and, if necessary, in the DIP joints, where they are in no way outdated. In the shoulder joints, too, they give good results, but the postoperative plaster treatment is very troublesome for severely handicapped patients.
However, a good alternative at the shoulder joint is represented by double osteotomy. The results are as impressive as they are inexplicable.
Considering the multifarious problems of endoprosthetic replacement in the upper extremity, it is advisable to always keep in mind the alternative possibilities in the indication of reconstructive procedures. Of course, the surgeon performing an endoprosthesis should be perfectly familiar with these alternatives.
Zusammenfassung
Generell kann man sagen, daß sich an der oberen Extremität die zementierten, verblockten Endoprothesen bisher nicht optimal bewährt haben. Ob eine größere Unabhängigkeit der implantierten Gelenkpartner bei den unverblockten Gelenken zumindest am Ellenbogen- und Handgelenk die Probleme der zementierten Prothesen lösen kann, bleibt abzuwarten. Am Schultergelenk ist dies nicht der Fall. Auch die zementierten Metall-Polyethylen-Fingergelenksendoprothesen haben sich nicht bewährt. Interponate und Platzhalter aus Silikon bringen hier offensichtlich weniger Probleme mit sich. Die im allgemeinen relativ einfache Operationstechnik sichert diesen Implantaten zu Recht eine relativ breite Anwendung.
Die Resektionsarthroplastiken haben sich am Ellenbogengelenk, nach unserer Erfahrung auch am Handgelenk und an den Fingergrundgelenken II-V auch in der längeren Beobachtung so gut bewährt, daß wir selbst - vielleicht mit Ausnahme der Fingergrundgelenke - uns nicht unter dem Zwang der Anwendung endoprothetischer Maßnahmen sehen und die weitere Entwicklung in Ruhe abwarten bzw. auch weiter betreiben können. Wir hoffen, daß wir dies auch in absehbarer Zeit für die Schultergelenke sagen können.
Arthrodesen haben bei rheumatischen Zerstörungen der Handgelenke, der Daumengrund- und -endgelenke sowie der Fingermittel- und gegebenenfalls auch -endgelenke immer noch ihren festen Platz behauptet und sind keinesfalls überholt. Zweifellos ergaben auch die Arthrodesen rheumatischer Schultergelenke gute Resultate, jedoch ist die Nachbehandlung für die allgemein oft stark reduzierten Patienten sehr belastend.
Alternativ kommt jedoch am Schultergelenk die Doppelosteotomie in Frage - ein Eingriff, dessen Wirksamkeit ebenso beeindruckend wie unerklärtist.
Angesichts der Vielzahl von Problemen der Endoprothetik an den oberen Extremitäten ist es ratsam, sich bei der Indikationsstellung zu rekonstruktiven Operationen an der oberen Extremität ständig der sonstigen zur Verfügung stehenden Möglichkeiten zu erinnern und als Operateur diese auch zu beherrschen.