Klin Monbl Augenheilkd 1982; 180(5): 461-463
DOI: 10.1055/s-2008-1055121
© 1982 F. Enke Verlag Stuttgart

Modellexperimente zum Verhalten glaukomatöser Gesichtsfeldausfälle bei Kataraktentwicklung

Model Experiments for Detecting the Behavior of Glaucomatous Visual Field Defects in the Development of Lens OpacitiesP. Niesel, Cl. Wiher
  • Univ.-Augenklinik Bern (Direktor: Prof. P. Niesel)
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Publication Date:
11 February 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 10 Augen von 8 Patienten mit chronischem Glaukom wurde eine Katarakt durch Vorsetzen von Okklusivfolien imitiert und das Verhalten der glaukomatösen Gesichtsfelddefekte studiert. Die Gesichtsfeldaußengrenzen zeigen eine konzentrische Einengung. Sie kann durch Kontrasterhöhung um ca. 3 dB bei Visusreduktion auf die Hälfte wieder ausgeglichen werden. Außenskotome, Defekt im normalen Isopterenverlauf, zeigen eine scheinbare Verkleinerung, die durch Wahl einer kontrastreicheren (äquivalenten) Prüfmarke kompensiert werden kann. Innenskotome, die weniger als 4-6 Grad Durchmesser haben, werden nicht mehr nachweisbar. Am leichtesten sind wahrscheinlich absolute Skotome während einer Kataraktentwicklung zu verfolgen, während relative Skotome, trotz Verwendung höherer Prüfmarkenkontraste, eine Tendenz zu einer scheinbaren Verkleinerung aufweisen.

Summary

The influence of lens opacities on the detectability of glaucomatous field defects was investigated in a perimetric study on ten eyes with chronic glaucoma. In this model opacities were simulated with occluders which resulted in a concentric constriction of visual fields. If visual acuity is reduced to no more than 50 % the peripheral field constriction as well as an apparent diminution of peripheral field defects can be compensated by increasing the contrast of the test target by about 3 dB. By contrast, pericentral relative field defects smaller than 4 to 6 degrees in diameter are obscured with progressive lens opacities, whereas the detectability of absolute pericentral scotomata remains intact for a long time.