Aktuelle Urol 1996; 27(3): 128-132
DOI: 10.1055/s-2008-1055580
ORIGINALARBEIT

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Histomorphologische Veränderungen im Bereich früherer Vasektomien

Histomorphological Findings of the Vas Tissue After VasectomyPeter Fritz1 , Wolf-Hartmut Weiske2
  • 1Pathologisches Institut, Robert-Bosch-Krankenhaus Stuttgart
  • 2Praxis für Urologie und Andrologie
  • Die Untersuchungen wurden aus Mitteln der Robert Bosch Stiftung finanziert
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Publication History

Eingereicht: 8/95

Angenommen: 10/95

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung:

Wir untersuchten die histologischen Veränderungen der Samenleitersegmente beim Zustand nach Vasektomie bei 65 Patienten, wobei die Refertilisation im Durchschnitt 4,5 Jahre nach Vasektomie erfolgte. Das Narbengewebe wurde dabei senkrecht zum Verlauf des ehemaligen Ductus deferens eingebettet. Fokale entzündliche Infiltrate chronischer Natur (Lymphozyten und Plasmazellen) und akuter Natur (neutrophile Leukozyten) waren in 76,9 bzw. 41,5% der Fälle nachweisbar. In weiteren 49,2% lagen Spermagranulome und in 52,2% Fadengranulome vor. Die Rate der Gangregenerate und Narbenneurome belief sich auf etwa jeweils 20%. In 10% der Fälle beobachteten wir eine Elastose des Bindegewebes und dystrophe Kalksalzablagerungen. Wir folgern aus diesen Untersuchungen, daß es sich bei den Samenleitersegmenten und ihrer Umgebung in einem Teil der Fälle um aktives Narbengewebe handelt.

Abstract

In 65 patients with reversal of vasectomy, the resected vas deferens tissue was investigated by light microscopy with the following results: chronic inflammation was found in 76.9%, acute inflammation in 41.5%, foreign body granuloma in 52.2%, spermagranuloma in 49.2%, and regenerates of ductus deferens in 20%. In 10% of the specimens elastosis and dystrophic calcium deposits was observed. In conclusion, the vas segments after vasectomy in some of the cases are not composed of silent scar tissue.