Rofo 1983; 138(1): 95-100
DOI: 10.1055/s-2008-1055691
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Orale TRH-Stimulation bei Schilddrüsenkarzinompatienten

Oral TRH stimulation of the thyroid in patients with thyroid carcinomaD. Eißner, K. Hahn, W. Grimm
  • Institut für Klinische Strahlenkunde (Leiter: Prof. Dr. med. M. Thelen), Nuklearmedizin - Johannes Gutenberg-Universität, Mainz
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Publication Date:
20 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Mit einer oralen TRH-Stimulation läßt sich vor einer diagnostischen oder therapeutischen Jodgabe bei Patienten mit Schilddrüsenkarzinomen der TSH-Spiegel im Serum effektiv steigern, wodurch die Bedingungen für eine verstärkte Jodaufnahme in Schilddrüsenresten oder stoffwechselaktiven Metastasen verbessert werden. Vergleichbar hohe endogene TSH-Werte sind nur mit einer längerfristigen Unterbrechung der Hormonsubstitution zu erreichen, die wegen der Gefahr der Metastasenstimulation und aus psychosozialen Gründen dem Patienten nicht zugemutet werden sollte. Die beobachtete Anzahl von Nebenwirkungen des TRH schränkt dessen Anwendung nicht ein, da der Allgemeinzustand der Patienten nur kurzzeitig und im allgemeinen in tolerablem Ausmaß beeinträchtigt wird. Im Gegensatz zur TSH-Stimulation kann die orale TRH-Stimulation ohne Risiko für den Patienten auch ambulant erfolgen.

Summary

In patients with differentiated thyroid carcinoma high serum TSH-levels enhance 131J-uptake in thyroid remnant and/or metastases. An effective increase of TSH could be achieved by oral administration of thyrotropin releasing hormone (TRH) even after a short T4/T3-with-drawal period so that we recommend a TRH-stimulation in all patients before a diagnostic or therapeutic 131J-application. Adverse reactions to TRH are infrequent and usually shorttimed so that-in contrast to TSH-stimulation - TRH can be given to outpatients without any risk.