Kleinhirnblutung aus arteriovenösem Angiom während Angiographie

Zusammenfassung

Bei einem 53jährigen Patienten mit Subarachnoidalblutung, bei dem mit Computertomographie und zerebraler Panangiographie im initialen Stadium keine Blutungsquelle gefunden worden war, wurde die zerebrale Angiographie 3 Wochen später wiederholt. Nach der Injektion von 3 ml Kontrastmittel in die A. carotis communis entwickelte sich rasch ein Hirnstammsyndrom, in dessen Folge der Patient wenige Tage später verstarb. Die Obduktion zeigte eine große raumfordernde zerebellare Blutung aus einem arteriovenösen Angiom. In diesem Fall war die Ursache der plötzlichen Blutung aus der Gefäßmißbildung nicht auf die Steigerung des intravaskulären Drucks durch die Kontrastmittelinjektion zurückzuführen. Das Kontrastmittel selbst könnte aber als toxikologische oder hämodynamische Komplikation die Gefäßpermeabilität verändert haben. Ein zufälliges Zusammentreffen von Blutung und Angiographie muß aber auch in Betracht gezogen werden.

Summary

In a 53-year-old man in whom computed tomography and cerebral angiography did not reveal a bleeding source in the initial stage, cerebral angiography was repeated 3 weeks later. After injection of 3 ml contrast medium into the commune carotid artery a mid brain syndrome developed and the patient died on the sequels of brain stem compression. Autopsy revealed a large cerebellar hemorrhage originating from an arteriovenous malformation. In this case the bleeding could not be initiated by increased intravascular pressure due to angiographic injection; the contrast medium itself might have caused increased vessels' permeability as a toxicologic or hemodynamic complication. However, an accidental coincidence of bleeding and angiography must also be taken into consideration.