Zur Diagnostik von Bandverletzungen des oberen Sprunggelenks mit gedrückten Aufnahmen

Zusammenfassung

Bei einer Ruptur des Lig. fibulotalare anterius zeigen gedrückte Aufnahmen im seitlichen Strahlengang eine typische Subluxationsstellung der tibialen Gelenkfläche gegen die Talusrolle. Diese Verschiebung ist mit der standardisierten Technik nach Seiler und Holzrichter quantifizierbar. Die retrospektive Auswertung der gedrückten Aufnahmen von 206 Patienten mit Distorsionen oder Rupturen des Kapselbandapparates des oberen Sprunggelenks (OSG) zeigt, daß bei Gelenkspaltbreiten bis 7 mm sicher eine Distorsion, über 11 mm sicher eine Ruptur diagnostiziert werden kann. Differieren die Gelenkspaltbreiten beider Sprunggelenke mehr als 5 mm, liegt eine Ruptur vor. Mit diesem diagnostischen Vorgehen können 85 % aller Bandverletzungen des OSG richtig zugeordnet werden. Für die verbleibenden 15 % liefert die rechtzeitige Arthrographie eine sichere Information.

Summary

Pressure exerted against the ankle joint during lateral exposures shows a typical form of subluxation of the talus in respect of the tibia if there has been rupture of the anterior fibulo-talar ligament. This displacement can be quantified by using the standard technique of Seller and Holzrichter. Retrospective evaluation of exposures carried out with pressure in 206 patients with stretching or rupture of the ligaments of the ankle joint have shown that stretching can be diagnosed if the joint space reaches 7 mm, and a rupture can be diagnosed with a joint space of 11 mm. If there is a difference of more than 5 mm in the joint space of the two joints, a rupture is present. With these criteria, 85 % of all ligament injuries can be correctly diagnosed. In the remaining 15 %, early arthrography provides the necessary information.