Rofo 1981; 135(11): 535-540
DOI: 10.1055/s-2008-1056463
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Die Wertigkeit der CT bei der präoperativen Diagnostik von Bandscheibenvorfällen

The value of CT in the pre-operative diagnosis of disc prolapseH. A. Müller1 , W. Sachsenheimer2 , G. van Kaick1
  • 1Institut für Nuklearmedizin (Geschäftsführender Direktor: Prof. Dr. K. E. Scheer) des Deutschen Krebsforschungszentrums Heidelberg
  • 2Neurochirurgische Abteilung (Direktor: Prof. Dr. H. Penzholz) des Chirurgischen Zentrums der Universität Heidelberg
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
20. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Mit Hilfe der CT kann prolabiertes Bandscheibengewebe direkt sichtbar gemacht werden. 40 Patienten, bei denen klinisch der Verdacht auf einen Bandscheibenvorfall gegeben war, wurden präoperativ computertomographisch untersucht. Entscheidende Kriterien für die Befundung waren: 1. Segmenthöhe, 2. Seitenlokalisation, 3. Unterscheidung zwischen medial und lateral, 4. Differenzierung zwischen Protrusion und Sequester, 5. Verlagerung eines Sequesters. Bei 35 bzw. 34 der insgesamt 38 Patienten mit operativ bestätigtem Bandscheibenvorfall wurden die Kriterien 1-3 richtig diagnostiziert. Auch bei den Kriterien 4 und 5 war die computertomographische Aussage sehr zuverlässig. Aus den Ergebnissen läßt sich ableiten, daß die klinisch-neurologische Untersuchung und die CT eine ausreichende präoperative diagnostische Information erbringen, so daß die vergleichsweise invasive Myelographie nur noch als Zusatzuntersuchung bei unklaren Befunden erforderlich sein wird.

Summary

A disc prolapse can be directly visualised by CT. Forty patients with a clinical diagnosis of disc prolapse were examined pre-operatively. The following criteria were noted: 1. Level, 2. lateralisation, 3. medial or lateral position, 4. differentiation between protrusion and sequestration, 5 displacement of the sequestrum. In 38 patients surgery was performed. Criteria 1 to 3 had been correctly diagnosed in 35 and 34 resp.and CT proved equally reliable in respect of criteria 4 and 5. It is concluded that the combination of clinical examination and CT provides adequate diagnostic information before surgery. Myelography should be used only where there is still doubt.