Klin Monbl Augenheilkd 1981; 178(3): 159-170
DOI: 10.1055/s-2008-1057176
Übersichten

© 1981 F. Enke Verlag Stuttgart

Die Goniotrepanation mit Skleradeckel in der heutigen Chirurgie des Glaukoms

Goniotrepanation with Scleral Flap in Modern Glaucoma SurgeryJ. Fronimopoulos
  • Augenabteilung des Pammakaristos-Spitals, Athen
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
29. April 2008 (online)

Zusammenfassung

In der Einleitung werden die Richtlinien und die Grenzen der modernen Chirurgie des Glaukoms beschrieben. Es folgen einige persönliche Bemerkungen über die Geschichte der Goniotrepanation. Aus diesen geht hervor, dass der Skleralappen nicht die Erfindung eines einzelnen Chirurgen, sondern das Ergebnis der Versuche mehrerer Operateure ist. Die Bedeutung des Sklera-lappens wurde durch das fast gleichzeitige Auftreten der Trabekulektomie und der Goniotrepanation und etwas später durch die gedeckte Scheie-Operation bewiesen. Es folgt die Beschreibung von technischen Einzelheiten der Goniotrepanation, mit der dem Verfahren eigenen Charakteristik. Aus dieser geht hervor, dass die Goniotrepanation zu den mikrochirurgischen Eingriffen gehört, welche Geschicklichkeit und Erfahrung des Chirurgen erfordern. Aufgrund der vorliegenden Literatur, werden vergleichende Untersuchungen bei der Goniotrepanation in allen Einzelheiten beschrieben. Sie betreffen den postoperativen Befund, die Druckregulierung, die morphologische Veränderung am Ort der Operation und den Einfluß auf die Sehfunktion. Es folgt die Beschreibung der Vorteile der Goniotrepanation und der Funktion des Parathalamus, der einen neuen Abflußweg für das Kammerwasser darstellt. So entsteht ein normales Gleichgewicht zwischen der Menge des produzierten Kammerwassers und seinem Abfluß nach außen, was eine Normalisierung des intraokularen Druckes zur Folge hat. Dieser Abfluß führt nicht direkt zum subkonjunktivalen Raum, sondern indirekt durch den vom Lappen gebildeten Parathalamus über seine normalen Wege. Die Bildung des Parathalamus kann für die Glaukomchirurgie wertvoll sein und es ergeben sich daraus Vorteile für die Indikationen und operative Technik.

Summary

In the introduction, the principles and limitations of modern glaucoma surgery are described. There then follow some personal observations on the history of goniotrepanation, from which it is evident that the scleral flap is not the invention of any single surgeon, but rather the result of experiments by several. The importance of the scleral flap was proved by the almost simultaneous appearance of trabeculectomy and goniotrepanation and, some time later, of Schleie's covered fistulizing operation. The technical details of goniotrepanation and the features peculiar to this procedure are then described. It follows from this description that goniotrepanation is a microsurgical procedure demanding skill and experience on the part of the surgeon. Comparative studies of goniotrepanation in the literature are then discussed in detail. These are concerned with postoperative findings, pressure regulation, morphological changes at the site of the operation and the effect on visual function. The advantages of goniotrepanation and the function of the parathalamus, which represents a new drainage path for the aqueous, are then described. The procedure creates a normal balance between the quantity of aqueous produced and its drainage to the exterior, resulting in a normalization of intraocular pressure. This drain does not lead directly to the subconjunctival space, but indirectly, via normal pathways, through the parathalamus formed by the flap. The creation of the parathalamus can be useful in glaucoma surgery; it offers advantages as regards both indication and surgical technique.