Aktuelle Urol 1994; 25(2): 88-92
DOI: 10.1055/s-2008-1058208
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Die Invaginationsmethode für die mikrochirurgische Epididymovasostomie

Operationstechnik und experimentelle FunktionsbeurteilungThe Invagination-Method for the Microsurgical Epididymovasostomy Operative technique and experimental study of patencyS. Pomer1 , M. Shekarriz1 , Th. Rören2 , R. Waldherr3 , G. Staehler1
  • 1Abt. Urologie (Dir. Prof. Dr. G. Staehler) der Universitätsklinik Heidelberg
  • 2Röntgendiagnostik (Dir. Prof. Dr. G. Kauffmann) der Universitätsklinik Heidelberg
  • 3Institut für Pathologie (Dir. Prof. Dr. H. Otto) der Universitätsklinik Heidelberg
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Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Um die nicht optimalen Ergebnisse der mikrochirurgischen Epididymovasostomie zu verbessern, wurde die Technik der Invagination des einzelnen Nebenhoden-Tubulus in den Samenleiter tierexperimentell erprobt. In einer vergleichenden Studie an Ratten wurde die Durchgängigkeit der End-zu-Seit und Invaginations-Anastomosen makroskopisch mit Farbstoff, im Spermiogramm, vasographisch mit Röntgenkontrastmittel und histologisch überprüft. Die einfache Durchführung der einzelnen Operationsschritte (zwei Muskularis-Adventitia-Nähte an der Hinterwand, dann eine U-förmige Invaginationsnaht, die durch die Adventitia der Schlinge geführt wird, sie nach ihrer Fensterung in das Samenleiterlumen hineinzieht und schließlich zwei Einzelknopfnähte der Vorderwand des Samenleiters mit der Tunica des Nebenhodens) erwies sich im Vergleich zu konventionellen End-zu-Seit und End-zu-End Tubulovasostomien als ein erheblicher Vorteil. Während die konventionellen Anastomosen nur im unteren Kaudabereich des Nebenhodens durchführbar sind, können mit Hilfe der Invaginationstechnik Epididymovasostomien auch an kleineren Tubuli im proximalen Bereich des Nebenhodens durch-geführt werden. Mittels der neuen Methode lassen sich mit minimalem technischem Aufwand bessere Durchgängigkeitsraten bei kürzeren Operationszeiten erreichen.

Abstract

To improve the results of epididymovasostomy, a technique of invagination of a single epididymal loop into the vas deferens was developed in the rat. The epididymal loop is inserted after its fenestration into the lumen of the vas by pushing the needle with the ends of a U-turn stitch into the lumen and through the vas wall and then tying the ends outside. Compared to the commonly used end-to-side anastomosis, this technique proved to be time-saving, showed better patency rates and was easier to learn than the conventional method. In addition, anastomoses at the proximal level of the caput epididymis, as yet not practicable due to the small size of the tubules and considered to be technically too difficult, can also be performed.