Klinische Neurophysiologie 1998; 29(4): 271-279
DOI: 10.1055/s-2008-1060136
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© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Faszikulationen - Überblick über Pathophysiologic, klinische Bedeutung und Nachweis

Fasciculations - Overview of Pathophysiology, Clinical Significance and DetectionS. Wenzel, A. K. Scheel, C. D. Reimers
  • Abteilung für Klinische Neurophysiologie, Georg-August-Universität, Göttingen
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

Fasciculations are random, fine, rapid, flickering twitchings of a group of muscle fibres innervated by a single motor unit. Although they are almost obligatory in patients with degenerative motor neuron disease, fasciculations also occur in many other conditions such as syringomyelia, radiculopathies, polyneuropathies, and even in healthy subjects. Different techniques have been used for detecting fasciculations: inspection, palpation, auscultation, acoustic myography, needle and surface electromyography, and myosonography, but none of them guarantees a reliable differentation between fasciculations in patients with neuromuscular disease and in healthy subjects. Myosonography proved to be the most sensitive and suitable method. Up to now, origin and pathophysiology of fasciculations could not be sufficiently clarified, but most of the fasciculations seem to originate from the periphery of the motor nerve. This review presents a survey of the update knowledge about diagnosis, etiology and treatment of fasciculations.

Zusammenfassung

Faszikulationen sind feine, schnelle, zufällig und arrhythmisch auftretende Zuckungen einer Gruppe von Muskelfasern, die von einem Motoneuron innerviert werden. Faszikulationen sind sehr häufig bei Patienten mit degenerativer Motoneuronerkrankung zu finden, sie treten jedoch auch bei einer Vielzahl anderer Erkrankungen wie Syringomyelien, Radikulopathien, Polyneuropathien und sogar bei gesunden Personen auf. Verschiedene Techniken ermöglichen die Erkennung von Faszikulationen: Inspektion, Palpation, Auskultation, akustische Myographie, Nadel- und Oberflächen-Elektromyographie sowie Myosonographie. Die Myosonographie erwies sich als eine besonders sensitive und einfach durchführbare Untersuchungsmethode. Keine dieser Methoden garantiert jedoch eine verläßliche Differenzierung von Faszikulationen bei Patienten mit neuromuskulären Erkrankungen und Gesunden. Bis jetzt konnten der Ursprungsort und die Pathophysiologic der Faszikulationen noch nicht endgültig geklärt werden. Die Mehrzahl der Faszikulationen scheint jedoch in der Peripherie der motorischen Nerven generiert zu werden. Die vorliegende Arbeit gibt einen Überblick über den aktuellen Erkenntnisstand der Diagnose, Ätiologie und Behandlung von Faszikulationen.