Aktuelle Urol 1992; 23(6): 292-297
DOI: 10.1055/s-2008-1060456
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Ambulante Stoßwellenlithotripsie bei Urolithiasis?

Überlegungen zum Wert und Unwert einer neuen BehandlungsstrategieOutpatient Treatment by ESWL in Urolithiasis?R. Schlick, W. Thon, M.-H. Djamilian, E. P. Allhoff, V. Grünewald, M. Truss, U. Jonas
  • Medizinische Hochschule Hannover (MHH) Klinik und Poliklinik für Urologie (Leiter: Prof. Dr. med. Udo Jonas)
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Publication Date:
28 April 2008 (online)

Zusammenfassung

In einer Pilotstudie wurden 87 Patienten mit 104 Harnwegskonkrementen auf einem Lithotripter der ersten und Lithotriptoren der neueren Generation per extrakorporaler Stoßwellenlithotripsie (ESWL®) therapiert. Die Behandlung erfolgte unter der Konzeption einer vollambulanten Vorbereitung und Nachsorge durch niedergelassene Urologen. Die Patienten wurden nach fachurologischer Vorbereitung und strenger Selektion einer ambulanten ESWL®-Therapie unterzogen. Alle Patienten wurden ambulant durch niedergelassene Ärzte für Urologie nachbetreut. Die Behandlungen erfolgten anästhesie- und analgesiefrei (n = 16), unter Analgesie/Analgosedation (n = 64) oder unter Regional-anästhesie (n = 34). Die suffiziente Desintegrationsleistung war, verglichen mit einem stationär behandelten Patientengut, äquieffektiv (1,3 vs. 1,2 ESWL®/Patient). Bei 33 % der Behandlungen wurden auxiliäre Maßnahmen prä-ESWL® durchgeführt. Leichtere Komplikationen traten in 16,6 % auf, schwerere Komplikationen, die zu einer stationären Einweisung führten, in 6,1 %. Eine ambulante ESWL® scheint bei entsprechender Patientenselektion möglich, ist allerdings nicht unproblematisch und kann daher nicht grundsätzlich empfohlen werden.

Abstract

In a phase I study, 87 patients with 104 urinary calculi were treated by ESWL using different lithotripters. The treatment was performed by way of strict outpatient preparation and follow-up by Urologists in private practice. All patients were preselected using strict selection criteria. Treatment was performed without anesthesia and analgesia (n = 16), with analgosedation (n = 64) or regional anesthesia (n = 34). Sufficient disintegrations were comparable to disintegration rates in an inpatient setting (1.3 to 1.2 ESWL/patient). In 33 %, auxilliary measures were untertaken prior to ESWL. Mild complications occurred in 16.6 %, severe complications in 6.1 %. Outpatient ESWL seems to be feasible in selected patients, but can lead to some difficulties and cannot be recommended in general.