Klinische Neurophysiologie 1982; 13(1): 42-50
DOI: 10.1055/s-2008-1061063
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Erkennbarkeit und Differenzierung fokaler EEG-Veränderungen. Ein Vergleich der Quellenableitung nach Hjorth mit konventionellen Methoden

Perceptibility and differentiation of local effects - Comparison between Hjorths source-derivation and conventional recordingsU. Gabel, A. Lütcke, L. Mertins, P. M. Pittner
  • Medizinisches Zentrum für Nervenheilkunde - Neurologische Klinik - und Institut für medizinischbiologische Statistik und Dokumentation der Philipps-Universität Marburg/Lahn
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Publication Date:
18 March 2008 (online)

Summary

Using Hjorths source derivation for more than four years 1034 routine EEG were evaluated by means of a classifiying evaluation-sheet.

Ten variations of local effects were defined by materials requirement. Detection and differentiation of those local effects were compared in reference, bipolar and common reference recordings and source derivation. It is shown that all information received from standard recordings is also evident in source derivation. Furthermore there are a lot of additional findings and - proved by illustrating examples - a respectable number of findings which could not be detected by standard recordings. A spatial model figures the superiority of source derivation in detection and discrimination of local effects.

Zusammenfassung

Nach mehr als vierjähriger Anwendung von Quellenableitungen nach Hjorth in der EEG-Abteilung der Neurologischen Universitätsklinik Marburg sollte diese Methode mit den bisher gebräuchlichen konventionellen Ableitungsarten, Referenzableitung gegen eine gemeinsame Referenzelektrode, bipolare Reihenableitung und Referenzschaltung nach Goldman-Offner verglichen werden.

Die Erkennbarkeit fokaler Veränderungen als Gegenstand des Vergleichs konnte in 1034 Elektroenzephalogrammen, die unter klinischen Bedingungen mit allen vier Methoden registriert wurden, ausgewertet werden. Die Befundung der Elektroenzephalogramme erfolgte teilstandardisiert mit einem klassifizierenden Erhebungsbogen, in dem mehr als 150 Parameter für jedes Elektroenzephalogramm erfaßt wurden.

Aus dem erhobenen Datenmaterial wurden zehn Formen fokaler Veränderungen definiert. Eine kritische Wertung aller Methoden im Sichtbarmachen fokaler Veränderungen ist das Ergebnis. Dabei erwies sich die Quellenableitung nach Hjorth in Sensitivität, Differenzierung und Flexibilität durch ihren Informationsgehalt allen konventionellen Ableitungsarten überlegen. Die Quellenableitung deckt Befunde auf, die in konventionellen Ableitungsmethoden nicht gesehen wurden.

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