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DOI: 10.1055/s-2008-1061431
© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York
Hämodynamische Veränderungen während der Erektion und funktionelle klinische Diagnostik der penilen Gefäße mittels Ultraschall und gepulstem Doppler
Hemodynamic Mechanisms of Penile Erection and Functional Evaluation of Penile Arteries with Duplex Sonography and Pulsed Doppler AnalysisPublication History
Publication Date:
28 April 2008 (online)
Zusammenfassung
Beide Corpora cavernosa des Hundes sind durch ein komplettes Septum vollständig getrennt. An 8 Hunden wurden hämodynamische Veränderungen während der Erektion histologisch untersucht, in dem eine Seite des Corpus cavernosum nach papaverininduzierter Erektion, die andere Seite im nicht erigierten Zustand histologisch fixiert wurde. Elektronenmikroskopische Studien an vaskulären Ausgußpräparaten des Penis von 6 weiteren Hunden und 2 menschlichen Kadavern vervollständigten die Erkenntnisse über das Verhalten der penilen Gefäße. Im nicht erigierten Zustand sind die kavernösen Räume des Penis und die zuführenden Arteriolen kontrahiert, während die venösen Abflüsse weit offen sind. Während der Erektion relaxiert die glatte Muskulatur der Arteriolen und kavernösen Trabekel. Dadurch kommt es zum maximalen arteriellen Bluteinstrom in die Sinusoide, die entsprechend gedehnt, die drainierenden Venen gegen die Tunica albuginea komprimieren und somit den venösen Abfluß reduzieren. Mit Hilfe eines gepulsten Dopplers unter gleichzeitiger, sonographischer Kontrolle konnten entsprechende Veränderungen von Durchmesser, Pulsation und Blutflußgeschwindigkeit der penilen Arterien bei 472 impotenten Patienten objektiv gemessen werden, nachdem eine Erektion künstlich durch intrakavernöse Papervin-Injektion induziert wurde. 11 Patienten mit gesicherten neurogenen oder psychologischen Problemen dienten dabei als Kontrollgruppe. Sie hatten alle ein normales Erektionsmuster während nächtlicher peniler Tumeszenzmessungen. Im nicht erigierten Zustand beträagt der innere Durchmesser der kavernösen Arterien durchschnittlich 0,5 mm mit kaum meßbarem Blutfluß. Untersucht man während der Tumeszenzphase nach Papaverin-Injektion, so sahen wir als »normale« Reaktion anfänglich eine Verdopplung des inneren Durchmessers der tiefen penilen Arterien mit guter konzentrischer Pulsation und maximalen Blutflußgeschwindigkeiten von mindestens 25 cm pro Sekunde. Die meßbaren Veränderungen des arteriellen Systems und die resultierende Qualität der Erektion ermöglichten eine indirekte Beurteilung der venösen Drainagekapazität. Die Mehrzahl der Patienten (n = 374, 79%) hatte jedoch ein insuffizientes arterielles System.
Abstract
Since there is complete separation between the corpora cavernosa in dogs we studied the hemodynamic mechanisms of erection after fixing one corpus during Papaverin induced erection and the contralateral side in the flaccid state. Histological differences were examined in 8 dogs and scanning electron microscopy was done on corrosion casts from 6 dogs. Two human cadaveric penile casts provided information about the human penile vasculature. In the flaccid state the sinusoids and arterioles are contracted and the draining venules as well as the emissary veins are wide open. During erection the smooth muscles of the arterioles and sinusoids relax. This allows maximal arterial blood flow into the sinusoids which get distended and compress the draining veins against the tunica albuginea, reducing venous out-flow. These changes in diameter, pulsation and blood flow velocity of the penile arteries during Papaverin induced erection were measured objectively in 472 impotent patients using duplex sonography and pulsed doppler spectrum analysis. 11 patients with known neurogenic or psychologic problems and normal nocturnal tumescence studies were used as controls. In the flaccid state the inner diameter of the deep penile arteries averaged 0.5 mm and blood flow velocity was rarely measurable. When studied during the tumescence phase after Papaverin injection the »normal« reaction was determined to be an initial to fold increase in the inner diameter of the cavernous artery with good concentric pulsations and a peak flow velocity of at least 25 cm per second. Arterial and erectile response allowed indirect judgement about the venous system but the majority of patients were found to have compromised arterial function (n = 374, 79%).
Key-Words:
Penile erection - Hemodynamic mechanisms - Duplex sonography - Pulsed doppler analysis