„Nutzen“ themenzentrierter psychosozialer Fortbildung in der medizinischen Rehabilitation – Ergebnisse einer Teilnehmerevaluation

Hauptziel der Untersuchung war die Evaluation psychosozialer Fortbildung im Hinblick auf erlebte Wirkungen auf Kompetenz, Motivation und Arbeitszufriedenheit von Reha-Fachkräften. In 18 Kliniken (Kardiologie, Neurologie, Onkologie und Orthopädie) wurden jeweils 5 3-stündige themenzentrierte Fortbildungsveranstaltungen durchgeführt. Das Curriculum umfasste bedarfsgemäß: Reha-Motivation und Patientenmotivierung, Krankheitsverarbeitung, Kommunikation und Gesprächsführung, Umgang mit depressiven sowie mit rsquor;fordernd-aggressivenrsquor; Patienten. 1118 Evaluationsbögen aus 90 Fortbildungsveranstaltungen wurden ausgewertet (darunter 20% Physiotherapeuten, 19% Pflegekräfte und 17% Ärzte). 88% der Teilnehmer waren zufrieden mit dem interdisziplinären Charakter der Fortbildung, dem Austausch und der Gruppenarbeit (sowie der Auswahl der Themen). Ausgeprägte Wirkungen der Fortbildung sahen über 50% im Hinblick auf ein besseres Verständnis für Patientenprobleme (aber auch für andere Berufsgruppen) und eine bessere interdisziplinäre Kooperationsfähigkeit. Auch ein Transfer für die klinische Arbeit insgesamt wurde überwiegend bestätigt und ein Zugewinn an Handlungskompetenz für den Patientenkontakt. Von über 40% wurde eine bessere eigene Verarbeitung der beruflichen Belastungen und eine höhere Arbeitszufriedenheit als Wirkung gesehen. Die Ergebnisse unterstreichen den Bedarf an verschiedenen Formen psychosozialer Fortbildung und die Sinnhaftigkeit interdisziplinärer Durchführung.

Evaluation - Psychosoziale Fortbildung - Rehabilitation