Psychother Psychosom Med Psychol 2008; 58 - S74
DOI: 10.1055/s-2008-1061580

Pathologische Käufer und ihre Einstellung zu Recht und Gesetz

D Windhager 1
  • 1Universität Salzburg Fachbereich Psychologie, Salzburg, Österreich

Einleitung: Diese Studie untersucht mögliche Zusammenhänge zwischen pathologischem Kaufen, Impulsivität, Überschuldung und der Einstellung zu Rechtsnormen. Es wird angenommen, dass das pathologische Kaufen ähnlich der Spielsucht Überschuldung nach sich zieht, was wiederum das Risiko zu delinquentem Verhalten erhöhen dürfte. Einordnend in ein Neurosen- bzw. Suchtmodell beruht das pathologische Kaufen auf der Vermeidung einer negativen Befindlichkeit als Folge exzessiver Verschuldung und Delinquenz, prädisponiert durch eine gestörte Impulskontrolle. Da Rechtsnormen einen Verhaltenskodex repräsentieren, der zur Selbstkontrolle verpflichtet, sehen sich pathologische Käufer einem erhöhten intraindividuellen Rechtfertigungsdruck für ihr rechtlich riskantes oder diskrepantes Verhalten ausgesetzt. Einem konsistenztheoretischen Modell folgend entsteht Inkonsistenz. Die subjektive Rechtfertigung wird durch eine Abwertung der dazu in Widerspruch stehenden Rechtsnormen angestrebt. Methode: Untersucht wurden 31 Personen mit pathologischem Kaufverhalten und Überschuldung mittels fünf standardisierten Untersuchungsinstrumenten (SKSK, BIS–11, BSI, SES–17, FRI) sowie nicht standardisierten Fragen zur Delinquenz. Ergebnisse: Es zeigte sich eine erhöhte Impulsivität und Delinquenz sowie ein negativer Zusammenhang zwischen pathologischem Kaufen und der Einstellung zu den Gesetzen. Entgegen der Erwartung wurde eine hohe positive Einstellung zu Recht und Gesetz festgestellt.

Literatur: Windhager, D. (2007). Pathologische Käufer und ihre Einstellung zu Recht und Gesetz. Unveröffentlichte Diplomarbeit. Universität Salzburg.