Aktuelle Urol 1986; 17(5): 279-282
DOI: 10.1055/s-2008-1061682
Der interessante Fall

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Perkutane Laser-Therapie urothelialer Tumoren der Niere

Percutaneous Laser Therapy of Renal Pelvis TumorsG. Hutschenreiter, T. Schärfe1 , J. van Loghem
  • Urologische Klinik der Evangelischen und Johanniter-Krankenanstalten Duisburg Nord/Oberhausen GmbH (Chefarzt: Prof. Dr. G. Hutschenreiter)
  • 1Urologische Klinik der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz (Direktor: Prof. Dr. R. Hohenfellner)
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Publication Date:
28 April 2008 (online)

Zusammenfassung

Zwei Patienten mit rezidivierenden Übergangskarzinomen der Niere wurden mittels perkutaner Koagulation durch Laserstrahl behandelt. Nephrektomie war in beiden Fällen nicht möglich, weil nur eine einzige Niere vorhanden war bzw. bereits mehrfache Operationen vorgenommen worden waren. Der Zugang zum Nierenbekkenkelchsystem der Niere erfolgte mittels sonographiegesteuerter perkutaner Punktion unter Verwendung starker Teleskopdilatatoren.

Das Nephroskop wurde zur Anwendung des Neodym-YAG-Lasers und einer flexiblen Lichtführung modifiziert.

Die Tumoren wurden nach Biopsie (für histologische Untersuchungen) koaguliert.

Der YAG-Laser hat sich als wirksam bei der Behandlung oberflächlicher Blasentumoren bewährt und stellt eine sichere Alternative zur örtlichen Tumorbehandlung im oberen Harntrakt dar, wo eine Elektroresektion risikoreich wäre. Der perkutane Zugang zum Nierenbeckenkelchsystem der Niere ist zu einer Routineoperation bei Nierensteinen geworden und kann unter Lokalanästhesie ausgeführt werden. Falls die gesamte Tumormasse beim ersten Eingriff nicht vollständig entfernt werden kann, oder bei einer zu erwartenden frühzeitigen Rezidivierung, können wiederholte Eingriffe mittels Verweilringnephrostomie ermöglicht werden.

Abstract

Two patients with recurring transitional cell carcinomas in the kidney were treated by percutaneous Laser coagulation. In both cases solitary kidneys and multiple previous operations forbid radical surgery. Access to the collecting system was established by ultrasound-guided percutaneous puncture using telescope rigid dilators.

The nephroscope was adapted for use with the Neodyne-YAG-Laser and a flexible light conductor.

Tumours were coagulated after previously taking biopsies for histology. The YAG-Laser has proven effective in treatment of superficial bladder tumours in the bladder and offers a safe alternative for local tumour control in the upper urinary tract where electroresection is risky. Percuteneous access to the collecting system has become routine for stone manipulation and may be performed in local anaesthesia. Indwelling ring-nephrostomies permit repeated sessions if the tumour bulk cannot be removed in the first session or if early recurrence is to be expected.