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DOI: 10.1055/s-2008-1061824
Das Spiel der Willkürbewegungen und die Lebensfreude. Gedanken zur Bedeutung der Bewegungen für die Gesundheit des Menschen*
The play of voluntary movements and joie de vivre - reflections on the importance of movements for human health * Herrn Professor Dr. med. H. Truckenbrodt, Garmisch-Partenkirchen, zum 65. Geburtstag gewidmentPublikationsverlauf
Publikationsdatum:
19. März 2008 (online)
Summary
As a lead-in to the topic of the importance of active movement - in general as well as specifically therapeutic - for physical and mental human health, the interrelations between the phenomena and/or ideas of joie de vivre, the play of forms and possibilities as well as voluntary movements are explained. The contrast between gracefullness - closely connected with behaviour - and static beauty and Schiller's differentiation between the two qualities of human movement - “exaggerated efficacy” and “sympathetic” are referred to.
The source of voluntary movements cannot be found in the sensomotoricity of the nervous system, but in some psychic power of the subject, which, however, cannot be scientifically registered, but can be quite well understood by the arts.
The phylogeny of acoustic communication and of the scope of voluntary movements from reptiles up to humans suggests the fundamental importance of the close subcortical connection between ear and motoricity as well as of upright gait.
Gemellology has made a great contribution to the assessment of the part of regular postnatal controversy between body and soul on the burden of problems concerning origin and adequate load of therapeutic movements improves structures and functions of the locomotor system.
Zusammenfassung
Als Einstieg in die Thematik der Bedeutung einer allgemeinen und therapeutisch speziellen Bewegungsaktivität für die körperliche und seelische Gesundheit des Menschen werden die Beziehungen zwischen den Phänomenen bzw. Begriffen der Lebensfreude, des Spiels der Formen und Möglichkeiten sowie der Willkürbewegungen dargelegt. Es wird auf die dem Verhalten nahestehende Anmut im Gegensatz zur statischen Schönheit und auf die Unterscheidung der zwei Qualitäten menschlicher Bewegungen durch Schiller - des “Abgezweckten” und “Sympathetischen” - hingewiesen.
Die Quelle der Willkürbewegungen kann nicht im sensomotorischen Apparat des Nervensystems gesucht, sondern in einer psychischen Kraft des Subjekts gefunden werden, die indessen naturwissenschaftlich nicht erfaßt, wohl aber geisteswissenschaftlich verstanden werden kann.
Die Phylogenese der akustischen Kommunikation und des Spielraums der Willkürbewegungen von den Reptilien bis zum Menschen weist auf die grundlegende Bedeutung der subkortikalen engen Verbindung von Gehör und Motorik sowie der aufrechten Haltung hin.
Die Zwillingsforschung hat einen großen Beitrag zur Bemessung des Beitrages der postnatalen regelmäßigen Auseinandersetzung der Seele und des Körpers mit belastenden Aufgabenstellungen zur Entstehung und Adaptation von Formen und Funktionen geleistet. Die regelmäßige Durchführung angemessen belastender therapeutischer Bewegungen verbessert Strukturen und Funktionen des Bewegungsapparates.
Key words
Anthropology - voluntary movements - gemellology - form and function
Schlüsselwörter
Anthropologie - Willkürbewegungen - therapeutische Bewegungen - Zwillingsforschung - Funktion und Form