Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1994; 04(3): 71-78
DOI: 10.1055/s-2008-1062012
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Psychosoziale Belastungen bei Patienten mit einem Bronchialkarzinom und die Erwartungen dieser Patienten an die stationäre onkologische Nachsorge*

Psychosocial stress of bronchial-carcinoma patients and their expectations of oncological indoor aftercareH. H. Fischer, Ch. Freeman, G. v. Kügelen
  • Onkologische Rehabilitationsklinik Sonneneck, Wyk auf Föhr (Chefarzt: Dr. med. H. H. Fischer)
* Diese Arbeit ist dem Andenken an Christoph Freeman, Dipl.-Psych., gewidmet, mit dem gemeinsam sie geplant und begonnen wurde. Durch ein malignes Leiden wurde er mitten aus ihr herausgerissen.
Weitere Informationen

Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. März 2008 (online)

Summary

126 patients suffering from bronchial-carcinoma were questioned about their psychosocial stress and their demands on oncological rehabilitation. The questionnaire included 78 items, which could be answered in grades. 72% of the participants named the reduced physical efficiency as the dominating problem, ranking it in the first position. 63% of the patients classified anxiety and psychological distress in the second place. Consequently the patients expected an intensive medical care as a main point in oncological rehabilitation. Only 24% of the patients classify psychological therapy under necessary.

Zusammenfassung

Bei 126 Patienten und Patientinnen mit einem Bronchialkarzinom wurden psychosoziale Belastung und die Erwartungen an eine stationäre onkologische Nachsorge durch eine Befragung erhoben. Die Beantwortung der 78 Items erfolgte qualifiziert in 5-6 Merkmalsausprägungen. 72% aller Teilnehmer bezeichneten die eingeschränkte körperliche Leistungsfähigkeit als stark belastend, sie nimmt die erste Rangposition ein. Angst und seelische Belastung stehen für 63% der Patienten an zweiter Rangstelle. Folgerichtig wünschen die Patienten in der stationären onkologischen Rehabilitation vor allem eine intensive ärztliche Behandlung. Demgegenüber wird psychologischer Support in Form von Einzel- und Gruppengesprächen nur von 24% aller Teilnehmer für wichtig eingestuft.