Prognose bei Kindern mit obstruktiven Klappen der hinteren Harnröhre

Zusammenfassung

Die Auswertung von 22 Kindern, bei denen während des ersten Lebensjahres Klappen der hinteren Harnröhre diagnostiziert wurden, sollte Aufschluß geben über prognostische Merkmale und den weiteren Verlauf dieser Erkrankung. Zum Zeitpunkt des ersten operativen Eingriffs waren die Kinder durchschnittlich 39 Tage alt, die Nachbeobachtungsperiode - einschließlich renaler Funktionsprüfungen - betrug durchschnittlich 5,8 Jahre. Ein Patient ist verstorben (5%) und ein anderer entwickelte eine totale Niereninsuffizienz.

Die Durchschnittswerte des Serum-Kreatinins vor und nach dem chirurgischen Eingriff betrugen 3,1 bzw. 1,4 mg%. Aus diesen Werten konnte keine Schlußfolgerung auf die Kreatininkonzentration zum Zeitpunkt der Abschlußuntersuchung gezogen werden. Im Gegensatz dazu korrelierte der niedrigste Kreatininwert während des ersten Lebensjahres statistisch signifikant mit der endgültigen Nierenfunktion. 12 Monate alte Kinder mit niedrigsten Kreatininwerten ≤ 0,8 mg% stabilisierten sich bei Kreatininwerten ≤ 1,1 mg% zum Zeitpunkt der abschließenden Untersuchung, Kinder mit höheren Werten im ersten Lebensjahr entwickelten dagegen mit hoher Wahrscheinlichkeit eine fortschreitende Niereninsuffizienz. Von 19 abschließenden Kreatininbestimmungen waren 6 normal und 5 lagen über 1,5 mg%.

Eine Proteinurie, Hypertension, renale Biopsieergebnisse, Harnwegsinfektionen, einseitige Nephrektomien oder das chirurgische Vorgehen korrelierten nicht signifikant mit dem funktionellen Ergebnis. Längere Nachbeobachtungsperioden sind nötig, um letztlich das Schicksal dieser Patienten zu bestimmen, von denen über die Hälfte eine gewisse Niereninsuffizienz zum Zeitpunkt der letzten Untersuchung entwickelt hatten.

Abstract

Twenty-two presenting during the first year of life with obstructive uropathy due to urethral valves were analyzed to determine outcome and prognostic features. The mean age at the time of the initial surgical intervention was thirty nine days, and the mean duration of follow-up inclusive of renal function data was 5.8 years. One patient died (5%), and one developed end stage renal disease. The mean serum creatinine concentrations during the initial hospitalization before and after surgical intervention were 3.1 and 1.4 mg/dl, respectively. Neither value was significantly predictive of the creatinine concentration at the time of final follow-up. In contrast, the nadir creatinine value during the first year of life was significantly correlated with final renal function. Children with nadir creatinine values ≤ 0.8 mg/dl by twelve months of age maintained creatinine levels ≤ 1.1 mg/dl at the time of final evaluation, whereas children with higher values during the first year of life were likely to develop progressive renal failure. Six of nineteen final creatinine determinations were normal, and five exceeded 1.5 mg/dl. Proteinuria, hypertension, renal biopsy findings, urinary infection, unilateral nephrectomy, and type of surgery were not significantly correlated with functional outcome. Follow-up studies of longer duration are needed to determine the ultimate outcome of these patients, over onehalf of whom had some degree of renal insufficiency at final evaluation.

Key-Words:

Posterior urethral valves - Prognostic features - Therapy - Results