Kryptorchismus und paratestikuläre Mißbildungen

Zusammenfassung

Während der einjährigen prospektiven Studie wurden die paratestikulären Anomalien beim Kryptorchismus untersucht (n = 164). Die Kontrollgruppe stellten Kinder mit normalen skrotalen Hoden dar, die anläßlich einer Leistenbruchoperation untersucht worden waren (n = 78). Es besteht ein hochsignifikanter Unterschied in der Häufigkeit der paratestikulären Anomalien: Kryptorchismus versus Kontrollgruppe 38,4% : 3,8% (p < 0,001). Diese Anomalien, die eine Ursache der Infertilität sein können, waren: Epididymo-testikuläre Separation, Fehlen entweder des kompletten Nebenhodens oder seines Kopfes, Körpers und Schwanzes sowie Fehlen des Samenstranges. Diese Studie zeigte auch, daß die Kinder mit Kryptorchismus Grenzfälle zu normalen anatomischen Verhältnissen darstellen: »Loop-like epididymis«, »Elongated efferent ductules«, »Long loop vas« (Kryptorchismus versus Kontrollgruppe 30%: 4% p < 0,001). Nur 24% der Kinder mit Kryptorchismus waren in dieser Hinsicht als normal zu bezeichnen.

Die histologische Untersuchung der retinierten Hoden zeigte meistens das Vorhandensein des germinativen Epithels. Aufgrund der vorliegenden Ergebnisse wird geschlossen, daß die paratestikulären Mißbildungen beim Kryptorchismus eine Hauptursache der Infertilität sein können.

Abstract

In the course of one year this prospective study examined the paratesticular anomalies in cryptorchidism (n = 164). The control group represented children with normal intrascrotal testes, which were examined on the occasion of hernia operation (n = 78). It was observed a very significant difference in frequency of paratesticular anomalies: cryptorchismus versus control group 38,4% : 3,8% (p < 0,001). These anomalies, which also may be cause of infertility, were: Epididymo-testicular separation, absence either of the whole epididymis or head, body and tail, and absence of spermatic duct. This study also showed that the remaining children with cryptorchidism were borderline cases to the normal anatomical condition: »elongatd epididymis«, »elongated efferent ductules«, »loop-like epididymis«, »long loop vas« etc. Cryptorchidism versus control group 30% : 4% (p < 0,001). Only 24% of children with cryptorchidism were in view of this characterized as normal.

The histological examination of undescended testes showed commonly the presence of greminative epithelium.

On the basis of these results it was concluded that paratesticular anomalies may be the main cause of infertility.

Key-Words:

Cryptorchidism - Paratesticular anomalies - Classification