Aktuelle Urol 1980; 11(6): 411-415
DOI: 10.1055/s-2008-1063007
Originalarbeiten

© Georg Thieme Verlag, Stuttgart · New York

Komplikationen bei Nephrektomie in einer Bilanz von 1600 Fällen

Complications with Nephrectomy - a Study of 1600 CasesF. Boeminghaus, W. Koch, H. Ladendorf, R. Böcker
  • Urologische Klinik der Universität Düsseldorf (Direktor: Prof. Dr. H. Dettmar)
auszugsweise vorgetragen auf der 21. Tagung der Vereinigung Norddeutscher Urologen
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Publication Date:
25 April 2008 (online)

Zusammenfassung

Die nachfolgende Arbeit zeigt die Komplikationen bei Nephrektomien anhand einer großen Fallzahl an. Die Herausgeber weisen auf die möglichen juristischen Aspekte dieser Arbeit hin, anhand deren Ergebnisse sich der Urologe bei der Aufklärung seiner Patienten vor der Nephrektomie orientieren sollte.

Die Nephrektomie kann auch dem Geübten große Schwierigkeiten bereiten und zu intra- und frühpostoperativen Komplikationen führen. Bei Gefäßkomplikationen ist zunächst für einen übersichtlichen Situs zu sorgen und die Läsion dann zu versorgen. Verletzungen anderer Organe sind selten: Leberverletzungen müssen sofort vernäht werden, nach frustranen Nahtversuchen an der verletzten Nebenniere muß diese entfernt werden. Darmverletzungen werden sofort versorgt. Treten sie später als Folge von Durchblutungsstörungen infolge traumatischen Operierens auf, so heilen sie meist spontan, sofern ein Passagehindernis nicht besteht.

Betroffen macht die hohe Morbidität post nephrectomiam. Zeichen einer fortbestehenden Nierenaffektion und Hypertonie müssen Veranlassung geben, die Krankheit medikamentös auszuheilen (Infekt) oder zu beeinflussen (Hochdruck).

Jeder Postnephrektomie-Patient ist einer ambulanten Nachsorge ggf. Therapie zu unterziehen.

Abstract

Nephrectomy can bring up problems also to the well trained operator, leading to intra- and early postoperative complications. When vascular complication arise, first there has to be a clear situs and than the lesion has to be fixed. Injuries of other organs are seldom: injuries of the liver must be sutured at once; the suprarenal gland, after frustrating sutures, mostly has to be removed. Intestinal lesions are sutured at once. When they arise subsequent to circulatory disturbance by traumatic operating, spontanous healing is likely if there is no narrowing of the passage.

The high morbidity post-nephrectomy is perplexing. Continuing kidney affection and hypertension have to give rise to further medicamentous treatment. Every postnephrectomy patient should have a ambulant follow-up control, or treatment.