psychoneuro 2008; 34(2): 61
DOI: 10.1055/s-2008-1063050
Magazin

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Schizophrenierisiko - Stress in der Schwangerschaft

Further Information

Publication History

Publication Date:
14 April 2008 (online)

 

Stress im ersten Trimenon der Schwangerschaft führt offensichtlich zu einem erhöhten relativen Risiko an Schizophrenie zu erkranken. Das zeigte unlängst eine Kohortenstudie aus Dänemark. Von 1,38 Millionen Geburten zwischen 1973 und 1995 haben die Forscher anhand der nationalen Geburten- und Sterberegister diejenigen Frauen identifiziert, die während ihrer Schwangerschaft einen nahen Angehörigen verloren hatten. Eine spätere Erkrankung der Kinder wurde in einer dritten Datenbank, dem Central Psychiatric Register, festgehalten.

Die Analyse ergab, dass der Verlust eines Nahestehenden das Risiko für die Diagnose einer Schizophrenie um 67% erhöht (adjustiertes relatives Risiko von 1,67, 95%-Konfidenzintervall: 1,02-2,73). Dies betrifft jedoch nur die Zeit während des ersten Schwangerschaftsdrittels.

Nach Ansicht der Autoren könnten die bei der Stressreaktion freigesetzten Signale die neuronale Entwicklung des Fetus beeinträchtigen.

Quelle: Kashan AS et al. Higher risk of offspring schizophrenia following antenatal maternal exposure to severe adverse life events. Arch Gen Psychiatry 2008; 65 (2): 146-152