Eur J Pediatr Surg 1981; 33: 127-131
DOI: 10.1055/s-2008-1063183
III. Interdisziplinäre Versorgung in der Klinik/Interdisciplinary Care in Hospital

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Diagnostik und Therapie bei Verletzungen im Kiefer-Gesichtsbereich

Diagnosis and Therapy of Injuries of the Face and JawsH.  Scheunemann
  • Aus der Universitätsklinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Mainz (Direktor: Prof Dr. Dr. H. Scheunemann)
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
19. Mai 2008 (online)

Abstract

Fractures and injuries of the face and jaws in children differ from those in adults with regard to common occurrence and seriousness of injury. Injuries occur predominantly at school or sports, children do not work, and car accidents are not significant. 7 % of our children had fractures of the middle-face, compared with 40-50 % in adults. In such cases, a fracture of the base of the skull must always be sought. For the transport of the seriously injured child, respiration and circulation must be assured. The obvious facial injuries obvious are not important. Intubation and treatment of haemorrhage must, in the case of serious injury, be placed first. Then transport to a specialised clinic can be carried out. The external, soft-tissue wound should not be closed if there is a marked dislocation in the region of the jaw, as it is then no longer possible to reach the deeper structures of the bones. Peculiarities of diagnosis and therapy in children are indicated.

Zusammenfassung

Frakturen und Verletzungen im Kiefer- und Gesichtsbereich im Kindesalter unterscheiden sich hinsichtlich der Häufigkeit und des Schweregrades von denen des Erwachsenenalters. Schul- und Sportunfälle stehen im Vordergrund, Arbeitsunfälle entfallen und Pkw-Unfälle sind anteilig nicht so bedeutsam. Mittelgesichtsfrakturen lagen bei 7 % unserer unfallverletzten Kinder vor, im Erwachsenenalter liegt diese Zahl bei 40-50 %. Eine Schädelbasisfraktur muß in solchen Fällen stets ausgeschlossen werden. Bei der Verlegung des schwerverletzten Kindes ist nicht die augenscheinlich vordergründige Gesichtsschädelverletzung zu beachten, die Sicherung von Atmung und Kreislauf stehen an erster Stelle. Die Intubation und Blutstillung muß bei schweren Verletzungen stets vorangestellt werden. Der Transport kann dann unbedenklich in eine Spezialklinik erfolgen. Man sollte die äußeren Weichteile nicht verschließen, wenn eine erhebliche Dislokation im Kieferbereich besteht, da man nach erfolgtem Weichteilverschluß die tiefen Knochenstrukturen nicht mehr erreicht. Auf Besonderheiten der Diagnostik und Therapie im Kindesalter wird hingewiesen.