Zusammenfassung
Bei einer 69jährigen Patientin mit intermittierendem AV-Block III. Grades traten nach
Implantation eines Zweikammerschrittmachers klinische und hämodynamische Merkmale
eines klassischen Schrittmachersyndroms auf. Als führender hämodynamischer Befund
beeindruckten Kanonenschlagphänomene im Sinne von »atrialen Pfropfungen«. Die Entwicklung
und das Ausmaß der Pfropfungen hingen vom programmierten AV-Intervall und einem AV-synchronisierten
Stimulationsmodus ab: Sehr lange AV-Intervalle führten im DDD-Stimulationsmodus bei
einer Frequenz um 100/min zu als sehr unangenehm empfundenen Palpitationen und Pulsationen
im Bereich der oberen Thoraxapertur. Durch einen Wechsel auf ein kurzes AV-Intervall
konnten die atrialen Pfropfungsphänomene vermieden werden; Mißempfindungen traten
nicht mehr auf. Die Entstehung der klinischen und hämodynamischen Befundkonstellation
ist an eine erhaltene Sinusknotenfunktion mit konsekutiver atrialer Triggerung gebunden.
Abstract
Characteristic signs of the pacemaker syndrome occurred in a 69-year-old woman with
intermittent 3° atrioventricular (AV) block after implantation of a dual-chamber AV-synchronized
pacemaker. Cannon beats due to inappropriate atrial timing were the main haemodynamic
finding. Their development and size depended on the programmed AV interval and AV-synchronized
mode of stimulation. Very long AV intervals in the DDD mode at a heart rate of 100/min
caused very unpleasant palpitations and pulsations in the upper thorax. The symptoms
due to the cannon beats were avoided by changing to a short AV interval. The clinical
and haemodynamic events were thus the consequence of preserved sinus node function
with subsequent atrial triggering.