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DOI: 10.1055/s-2008-1064875
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Aus Frankfurt-Höchst in die ganze Welt - Insulinversorgung aus einer Hand
Publication History
Publication Date:
11 March 2008 (online)
Fast sieben Millionen Menschen mit Diabetes, davon etwa zwei Millionen, die Insulin spritzen, mehr als eine Million unerkannte Diabetiker: Zahlen, die verdeutlichen, dass die Diabetesbehandlung und die Insulinversorgung immer wichtiger werden. Selbst nach 85 Jahren gewinnt die Anwendung des Insulins immer noch an Bedeutung, so Professor Hellmut Mehnert, München. Bei allen Fortschritten in der Entwicklung und Herstellung neuer Insuline liegt der Schwerpunkt der Insulinversorgung nach wie vor auf der Bereitstellung von Humaninsulin. Denn zwei Drittel aller Patienten mit Diabetes mellitus in Deutschland, die auf Insulin eingestellt sind, erhalten auch heute noch Humaninsulin. Das wurde auf der Pressekonferenz "Weltweite Insulinversorgung - Made in Germany" in Frankfurt-Höchst deutlich, bei der sich das Pharmaunternehmen Sanofi-Aventis als "starker Partner in der Diabetestherapie" präsentierte.
Als besondere Herausforderung in der Insulinproduktion nannte Dr. Martin Siewert, Geschäftsführer für Industrial Affairs Pharmaceuticals der Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, den hohen logistischen Aufwand. Denn um den unterschiedlichen Bedürfnissen in der Insulinversorgung gerecht zu werden, werden am Standort Frankfurt/Höchst mehr als 500 verschiedene Insulinprodukte hergestellt. Sie unterscheiden sich unter anderem in ihren Packungsgrößen und Darreichungsformen. Wie Siewert betonte, macht es nicht zuletzt deshalb auch Sinn, alle Kräfte an diesem Standort zu bündeln. So sind in Frankfurt-Höchst nicht nur die Wirkstoffherstellung und Fertigung (Flaschen- und Zylinderampullenabfüllung) der Insuline untergebracht, sondern auch das Forschungs- und Entwicklungszentrum. Siewert sprach von einer "Insulinversorgung aus einer Hand", zumal auch die Insulinpenmontage und -verpackung sowie die Distribution für das Inland und für den Export hier angesiedelt sind. Selbst eine jährliche Ausweitung der Insulinproduktion um 30 % in den letzten sechs Jahren konnte die Kapazitätsgrenzen bislang nicht sprengen. Und daran soll sich auf absehbare Zeit nichts ändern, bekannte sich der Unternehmensrepräsentant zu dem zentralen Produktionsstandort des international agierenden Pharmakonzerns. Allein der stark wachsende chinesische Markt könnte in Zukunft ein Ausweichen auf zusätzliche Produktionsstandorte notwendig machen.
Diese Ausführungen bestätigte Dr. Christoph Heinemann, Director Metabolismus bei Sanofi-Aventis Deutschland GmbH, aus medizinischem Blickwinkel. Er versicherte, dass das Unternehmen auch in Zukunft die gesamte Bandbreite an Insulinpräparaten zur Verfügung stellen wird. Dabei sollen alle Bedürfnisse von Patienten berücksichtigt werden, egal ob sie jung und agil oder alt und pflegebedürftig sind. Für alle Lebens- und Krankheitszustände von Betroffenen sollte es eine Insulinantwort geben - egal ob eine Krankheitseskalation verhindert werden muss oder ob es um die Feinabstimmung des Zuckerstoffwechsels im Rahmen einer Pumpentherapie geht. Heinemann beteuerte in diesem Zusammenhang, dass es auch in Zukunft bei einer klaren Lieferzusage für Insuman® U40 bleibt. Ferner kündigte er an, dass moderne Pensysteme wie OptiClik® ab dem zweiten Quartal 2008 ebenfalls für die Insuman®-Produktlinie angeboten werden. Das hat seinen Ausführungen nach zusätzlich den Vorteil, dass Patienten, die später auf Lantus® und/oder Apidra® umgestellt werden, bei ihrem dann gewohnten Pensystem bleiben können.
Martin Wiehl
Quelle: Pressekonferenz "Weltweite Insulinversorgung - Made in Germany" von Sanofi-Aventis am 23. Januar 2008 in Frankfurt-Höchst