Physikalische Medizin, Rehabilitationsmedizin, Kurortmedizin 1987; 39(5): 319-325
DOI: 10.1055/s-2008-1065541
Aus der Praxis
Erprobungen - Erfahrungen - Meinungen
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York

Über die Häufigkeit von Bindegewebszonen bei Kopfschmerzpatienten und kopfschmerzfreien Kontrollpersonen

K. Taubert, Dörte Ksionzek, Petra Kairis, G. Miethling
  • Aus der Klinik für Physiotherapie (Chefarzt: Dr. med. K. Taubert) des Bezirkskrankenhauses Neubrandenburg (Ärztlicher Direktor: OMR Dr. med. U. Staaks)
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Publication History

Manuskripteingang am: 29.12.1986

Manuskriptannahme am: 5.2.1987

Publication Date:
19 March 2008 (online)

Zusammenfassung

Bei 100 Kopfschmerzpatienten, 100 Migränepatienten und 100 kopfschmerzfreien Kontroll -personen wurde die Häufigkeit von Bindegewebszonen untersucht. Keine Unterschiede zwischen den drei Gruppen gab es bei der Darm(2)-, der arteriellen Gefäß- und der Hypomenorrhoezone. Die Blasen-, die Venen-Lymph-, die Dysmenorrhoe-, die Herz-, die Gallen-, die Magen-, die Arm-, die Kopfschmerzzone über dem Trapezius, dem Sakrum und zwischen den Schulterblättern ist sowohl in der Kopfschmerz- als auch in der Migränegruppe signifikant häufiger als bei kopfschmerzfreien Kontrollpersonen zu finden. Im Vergleich zur Kontrollgruppe tritt die Verstopfungszone bei Kopfschmerzpatienten signifikant häufiger auf. Die Zahl der Bindegewebszonen scheint in allen drei Gruppen bis zum 50. Lebensjahr zuzunehmen und dann wieder zurückzugehen. Statistisch signifikante Einflüsse des Geschlechts oder der Krankheitsdauer konnten nicht festgestellt werden.

Da die Beziehungen zwischen Bindegewebszonen und Kopfschmerzen noch weitgehend ungeklärt sind, sollten weitere experimentelle und klinische Untersuchungen zur Wirkungsweise der Bindegewebsmassage erfolgen.

Summary

On 100 patients with headache, 100 patients with migraine and 100 control persons without headache the frequency of connective-tissue zones was investigated. There were no differences between the three groups in the intestinal zone (2), the arterial vascular zone and the hypomenorrhoeic zone. The urinary bladder zone, the venous lymphatic zone, the dysmenorrhoeic zone, the cardiac zone, the gall zone, the gastric zone, the arm zone, the headache zone above the trapezius, the sacral region and between the shoulder-blades is to be found significantly more frequently in the headache group as well as the migraine group in control persons without headache. In comparison to the control group the obstruction zone appears significantly more frequently in patients with headache. The number of connective-tissue zones seems to increase in all three groups up to the 50th year of age and then again to decrease. Statistically significant influences of sex and duration of the disease could not be stated.

Since the relations between connective-tissue zones and headache are still widely unclarified, further experimental and clinical investigations of the mode of action of the connective-tissue massage should be performed.