Porocephalose

Zusammenfassung

Bei einer etwa 35jährigen afrikanischen Patientin mit seit über 10 Jahren bestehenden Leibschmerzen wurden im Rahmen einer diagnostischen Laparotomie in einem Buschkrankenhaus Hunderte von 1-2 cm großen verkalkten Tumoren im Bauchraum entdeckt. Die histologische Untersuchung der Gewebeproben ergab subtotal verkalkte Gewebsknoten aus dem Peritoneum mit fraglichen Parasitenresten. Auf einer Abdomenübersichtsaufnahme, die von der Patientin erst später beigebracht werden konnte, waren komma- und hufeisenförmige Verkalkungen sichtbar, die nach ihrer röntgenologischen Konfiguration als verkalkte Reste des Schlangenparasiten Armillifer zu deuten waren. Die Patientin hatte früher häufig Schlangenfleisch zu sich genommen. Eine kausale Therapie der Erkrankung, die Porocephalose genannt wird, gibt es nicht.

Abstract

A diagnostic laparotomy was performed in a bush hospital on a 35-year-old African woman with a 10-year history of abdominal pain. It revealed hundreds of small calcified masses, 1-2 cm in diameter, throughout the abdominal cavity. Histological examination of a biopsy specimen from the peritoneum showed nearly complete calcification of tissue nodules with questionable parasite residues. A plain X-ray film of the abdomen, which it had been impossible to obtain earlier, had comma- and horseshoe-like calcifications which were interpreted as calcified residues of Armillifer, a parasite endemic in snakes. The patient used to eat snake meat frequently. There is no causal treatment of this infestation, termed pentastomiasis or porocephalosis.