Dtsch Med Wochenschr 1985; 110(3): 91-96
DOI: 10.1055/s-2008-1068780
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Die Neugeborenen-Erstuntersuchung: Ergebnisse aus der Früherkennungsdokumentation

First examination of neonates: Data of an early disease diagnosis programmeP. Allhoff, V. Weidtman
  • Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland und Institut für Medizinische Dokumentation und Statistik der Universität, Köln
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Publikationsverlauf

Publikationsdatum:
25. März 2008 (online)

Zusammenfassung

Die Dokumentation des seit dem Jahr 1971 bestehenden Krankheitsfrüherkennungsprogramms für Kinder wird jährlich statistisch ausgewertet. Für die Neugeborenen-Erstuntersuchung (U1) der Jahre 1977 bis 1981 ergab sich, daß der geschlechtsspezifische Unterschied bei den Angaben zur Risikoschwangerschaft gering, bei den Angaben zur psychischen und sozialen Belastung während der Schwangerschaft jedoch deutlich und konstant ist. Risikoschwangerschaften ohne jede Besonderheit bei der Geburt wurden in 12,5 % der Fälle registriert. Bei 58,4 % der Neugeborenen wurden keinerlei Besonderheiten zur Schwangerschaft und Geburt eingetragen. Im Gegensatz zu allen anderen Merkmalen wurde die Beckenendlage häufiger bei Mädchen als bei Knaben gefunden. Der Anteil der operativen geburtshilflichen Eingriffe ist in den Jahren 1977 bis 1981 langsam abgesunken. Die Sectiofrequenz stellte sich in letzter Zeit bei etwa 12,4 % ein. Bezüglich des Geburtsgewichts der Kinder findet sich in der Dokumentation eine Untererfassung der Gruppe der untergewichtigen Neugeborenen gegenüber den Angaben des Statistischen Bundesamtes. Beim Vergleich der Ergebnisse der in- und ausländischen Statistiken fällt die besonders hohe Sectiofrequenz in Deutschland auf.

Abstract

There is an annual statistical evaluation of documentation, done since 1971, of an early disease diagnosis programme for children. At first examination of neonates in the years 1977-1981, sex-specific difference was low as regards data on pregnancies at risk, but definite and constant differences were recorded as regards psychic and social stress during pregnancy. Pregnancies at risk without any special features at birth were registered in 12.5 %. In 58.4 % of newborns no special features with regard to pregnancy or birth were recorded. In contrast to all other markers, final pelvic position was more frequent for girls than boys. The proportion of operative obstetric procedures has slowly fallen from 1977 to 1981. Cesarean section has recently been practised in 12.4 %. With regard to birth weight of children, the documentation revealed a difference from the Federal Statistical Office, which showed a higher number of low-birth weight newborns. Comparing the results with those of other German or foreign statistics, there is a strikingly high frequency of cesarean section in the Federal Republic of Germany.