Fehler und Gefahren: Todesfälle durch Sternalpunktion

Zusammenfassung

Bei fünf Patienten, zwei Frauen und drei Männern im Alter zwischen 14 und 37 Jahren, war es bei diagnostischer Sternalpunktion zu einer iatrogenen Herzverletzung gekommen. Vier Fälle endeten letal, ein Patient überlebte nach sofortiger Thorakotomie und Übernähung der Herzverletzung. Bei allen Patienten war eine Perforation der Vorderwand des rechten Ventrikels erfolgt, die eine Herzbeuteltamponade zur Folge hatte. Bei allen vier Todesfällen erfolgte eine strafrechtliche Verurteilung der punktierenden Ärzte nach § 222 StGB (fahrlässige Tötung).

Abstract

Iatrogenic cardiac injury due to diagnostic sternal puncture occurred in 5 patients, 2 women and 3 men, aged 14 to 37 years. Four cases ended fataly but 1 patient survived after immediate thoracotomy and suture of the damaged heart. Perforation of the anterior wall of the right ventricle resulting in pericardial tamponade was present in all patients. All fatalities resulted in conviction, under criminal law, of the clinician who carried out the puncture (Paragraph 222 StGB - causing death through negligence).