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DOI: 10.1055/s-2008-1069536
Antiepileptika während der Schwangerschaft: Eine prospektive Studie über Schwangerschaftsverlauf, Fehlbildungen und kindliche Entwicklung*
Anticonvulsants during pregnancy * Mit Unterstützung der Deutschen Forschungsgemeinschaft, Sonderforschungsbereich 29Publication History
Publication Date:
26 March 2008 (online)
![](https://www.thieme-connect.de/media/dmw/198307/lookinside/thumbnails/10.1055-s-2008-1069536-1.jpg)
Zusammenfassung
In einer prospektiven, kontrollierten Studie wurden 70 Kinder von Frauen untersucht, die an Epilepsie litten und während der Schwangerschaft Antiepileptika eingenommen hatten. Dabei ergab sich, daß Frauen mit Epilepsie häufiger als erwartet Totgeburten haben. Nach der Geburt sind besonders die Kinder sediert, deren Mütter Phenobarbital erhielten, was wegen der bestehenden Trinkschwäche zu mangelnder Nahrungsaufnahme führen kann. Entzugserscheinungen äußern sich bei den betroffenen Kindern durch eine über Wochen anhaltende Hyperexzitabilität. Kinder von medikamentös behandelten Frauen mit Epilepsie sind im Durchschnitt kleiner, leichter und haben kleinere Köpfe als Kinder aus allen Kontrollgruppen. Bei Einnahme von mehr als einem Antiepileptikum liegen die kindlichen Körpermaße noch deutlicher unter dem erwarteten Mittelwert. Kleine Fehlbildungen werden nach intrauteriner Antiepileptika-Exposition häufiger beobachtet als in den Kontrollgruppen. Dabei werden nach Einnahme von mehr als einem Antiepileptikum kleine Fehlbildungen beim Kind in größerer Anzahl gefunden als nach Monotherapie. Kinder epileptischer Eltern sind von großen Fehlbildungen häufiger betroffen als Kinder nichtepileptischer Eltern.
Abstract
In a prospective controlled study 70 children of females with epilepsy and on anticonvulsant medication during pregnancy were investigated. It was shown that epileptic females had stillbirths more frequently than expected. After delivery particularly children on phenobarbitone are sedated. Due to weak suckling this may lead to inadequate food intake. Withdrawal symptoms manifest in affected children as hyperexcitability lasting for weeks. Children of epileptic women on medication are generally smaller, of lower weight and have smaller heads than children from all control groups. Ingestion of more than one anticonvulsant leads to an even more pronounced reduction of infantile body measurements below the expected mean value. Small malformations are observed more frequently after intrauterine exposition to anticonvulsants than in the control groups. Ingestion of more than one anticonvulsant leads to an increase of the number of small malformations in the child than after single drug therapy. Children of epileptic parents are affected more frequently by large malformations than children of nonepileptic parents.