Zusammenfassung
Bei 631 unausgewählten poliklinischen Patienten wurde geprüft, welcher Stellenwert
der routinemäßigen Durchführung der Spirometrie zukommt. Die Spirogramme zeigten bei
17 %, das Elektrokardiogramm bei 15 % und das Thorax-Röntgenbild (dorso-ventral) bei
13 % der Patienten pathologische Befunde. Die auffälligen Spirogramme entsprachen
überwiegend leichten und mittelschweren obstruktiven Ventilationsstörungen (80 %),
die nur bei 74 % mit einem klinischen Befund einhergingen. Beim Elektrokardiogramm
waren die Störungen der Erregungsrückbildung häufiger (71 %) als die der Reizbildung
und -leitung (29 %) und kündigten sich in 65 % durch klinische Befunde an. Bei 91 %
der Patienten mit einem auffälligen Thorax-Röntgenbefund wiesen andere Untersuchungsergebnisse
auf die Notwendigkeit einer Röntgenaufnahme hin. Die Spirometrie stellt daher neben
der Elektrokardiographie und der Röntgenuntersuchung des Thorax eine sinnvolle Routinemethode
dar. Da Störungen der Lungenfunktion nicht immer durch die Rauchgewohnheiten vorhersagbar
sind, bietet die Spirometrie überdies die Möglichkeit, symptomlose Erkrankungen der
Lunge und Atemwege frühzeitig zu erkennen.
Abstract
The value of routine spirometry was investigated in 631 unselected out-patients. The
spirogram was abnormal in 17 %, the ECG in 15 % and the chest X-ray in 13 % of patients.
Pathological spirograms correlated mainly with mild or moderate obstructive ventilatory
disturbances (80 %) which were associated with clinical findings in only 74 %. In
the ECG, disturbances of repolarisation were more common (71 %) than those of stimulation
and conduction (29 %) and were associated with clinical findings in 65 %. In 91 %
of patients with pathological chest radiograms other investigations had indicated
the necessity for an X-ray. Thus spirometry is, in addition to ECG and chest X-ray,
a useful routine method. As disorders of lung function are not always predictable
by smoking habits, spirometry offers the possibility for early detection of symptomfree
disease of the lung and respiratory tract.