Bestimmung von Chloramphenicol im Serum und Liquor bei Neugeborenen und Säuglingen mit bakterieller Meningitis

Zusammenfassung

Bei 24 früh- und neugeborenen Kindern sowie Säuglingen mit bakterieller Meningitis wurden im Laufe der Behandlung mit Chloramphenicol wiederholt die Serum- und Liquor-Konzentration von Chloramphenicol bestimmt. Schwankungen der Chloramphenicolkonzentrationen hatten bei den Frühgeborenen ihre Ursache in bereits leichten Dosiserhöhungen oder in der Wechselwirkung mit anderen Medikamenten. Bei den reifen Neugeborenen konnte eine etwas höhere Chloramphenicoldosis gewählt werden, aber auch bei ihnen war der Konzentrationsanstieg nach kleineren Dosisänderungen deutlich; erst ab der sechsten bis achten Lebenswoche konnten Chloramphenicoldosen von 100 mg/kg pro Tag eingesetzt werden. Bei den reifen Neugeborenen und Säuglingen kommen als Ursache für stärkere Schwankungen der Serum- und Liquor-Konzentrationen auch Ungenauigkeiten in der Medikamenten-Applikation in Betracht.

Abstract

Serum and CSF levels of chloramphenicol were determined repeatedly during the course of treatment in 24 premature and full term babies and infants with bacterial meningitis. Variations in chloramphenicol concentrations were caused in the premature babies by a small dose increase or by interaction with other drugs. In the fullterm newborn babies a higher dose could be given but even in these children the increase in concentration after small changes in dosage was marked. Chloramphenicol doses of 100 mg/kg daily could only be given after the sixth or eighth week of life. In the mature newborns and in the older babies inaccuracies in the administration of the drug may be a cause of marked variations of serum and CSF concentrations.