Rofo 2008; 180 - VO_208_2
DOI: 10.1055/s-2008-1073486

MR-Bildgebung cardiomyopathischer Änderungen in Mäuseherzen mit einem klinischen 3T-Scanner

H Bovenschulte 1, A Gossmann 1, YH Choi 1, A Tenbrock 1, B Schnackenburg 2, B Krug 1, KJ Lackner 1
  • 1Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Köln
  • 2Berlin

Ziele: Aufgrund der geringen Größe von Mäuseherzen mit einem Durchmesser von weniger als 1cm und Ventrikelwanddicken im Submilimeterbereich werden in der Regel spezielle Tier-Scanner mit hohen Feldstärken zwischen 4.7-T und 11.7-T zur Herzbildgebung empfohlen.

Ziel dieser Studie war es zu evaluieren, ob ein klinischer 3.0-T MR-Scanner zur Darstellung cardiomyopathischer Veränderungen in Mäuseherzen genutzt werden kann. Methode: 10 gesunde Mäuse und 5Mäuse mit aortalem Banding wurden in einem klinischen 3.0-T MR-Scanner (Philips, Achieva) mit einer speziellen Maus-Spule untersucht. Dabei kamen gegatete Gradienten-Echo-Sequenzen zur Erfassung von Cinesequenzen in der kurzen Achse zum Einsatz, die rekonstruierte Voxel-Größe lag bei 0.16×0.16×1.00mm. Aus diesen Bildern wurden dann die linksventrikuläre Masse (LVM), die Wanddicke (WT), das linksventrikuläre enddiastolische Volumen (LVEDV) und die Ejektionsfraktion (LVEF) bestimmt. Die Bilder wurden jeweils von zwei erfahrenen Radiologen analysiert. Ergebnis: In allen Mäusen konnten die Werte für LVM, WT, LVEDV und LVEF präzise bei gleichbleibend hoher Bildqualität bestimmt werden. Das aortale Banding reduzierte die Querschnittsfläche der Aorta und führte konsekutiv zu einer erhöhten Druckbelastung des Herzens. Dies drückte sich durch erhöhte Werte für LVM und WT und erniedrigte Werte für LVEF im Vergleich zu den gesunden Mäusen aus. Schlussfolgerung: Die MR-Bildgebung von Mäuseherzen mittels eines klinischen 3.0-T MR-Scanners in Kombination mit einer speziellen Mäuse-Spule liefert eine anhaltend gute Bildqualität und ist eine nützliche Methode zur Erfassung und Quantifizierung cardiomyopathischer Veränderungen nach aortalem Banding. Sie kann in weiteren Studien zur Erfassung möglicher therapeutischer Effekte genutzt werden.

Korrespondierender Autor: Bovenschulte H

Uniklinik Köln, Institut und Poliklinik für Radiologische Diagnostik, Kerpener Str 62, 50924 Köln

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