Rofo 2008; 180 - VO_303_7
DOI: 10.1055/s-2008-1073625

Eine GRAPPA mit TWIST: Dynamische, hochauflösende 4D-MRAngio der cerebralen Gefäßversorgung

JO Heidenreich 1, M Blaimer 1, R Kroeker 2, G Laub 2, JL Duerk 1, JL Sunshine 1, MA Griswold 1
  • 1Case Western Reserve University, Dept. of Radiology, Cleveland
  • 2Siemens Medical Solutions, USA

Ziele: Um MR-angiographisch eine der DSA vergleichbare mehrphasige Bildakquisition zu erreichen, wurden die parallele Bildgebungsmethode GRAPPA und die K-Raum-Methode TWIST zu einer ultraschnellen MRA kombiniert. Die Leistungsfähigkeit dieser Methode wurde prospektiv im Vergleich zu einer Standard TOF-MRA bei der Darstellung von Hirngefäßen getestet. Methode: Nach Einverständnis der Ethikkommission wurden bisher 25 konsekutive Patienten an einem 1.5 T Siemens Espree mit einer 12 Kanal Kopfspule untersucht. Alle Patienten erhielten zusätzlich zur Standardbildgebung eine TOF MRA (TR/TE=41ms/7ms; Matrix 320×240; Flipwinkel 20°; GRAPPA Faktor 2; TA 5:28min) und eine dynamische, kontrastverstärkte 4D TWIST-MRA (TR/TE=3.28ms/1.51ms; Matrix 256×176×64; Flipwinkel 25°; GRAPPA Faktor 4), die in 40 Sekunden 8 Phasen einer kraniellen Boluspassage mit fast isotroper Voxelgröße (0.98×0.98×1.5mm) aufnimmt, und direkt an der Konsole rekonstruiert. Beide Methoden wurden hinsichtlich Bildqualität und Erkennbarkeit der hirnversorgenden Gefäße interpretiert und bewertet. Ergebnis: Im Vergleich der jeweils besten Einzelaufnahme ist die TOF MRA der TWIST MRA bei kooperativen Patienten überlegen. Vergleicht man jedoch die Gesamtinformation, dann ermöglicht die TWIST MRA insbesondere eine bessere Erkennbarkeit kleinerer Arterien und Venen. Erstmalig kann in einer einzelnen Untersuchung der arterielle Einstrom, Parenchymphase und venöser Abfluss beurteilt werden. Bei Bewegung und metallischen Implantaten ist die TWIST MRA deutlich überlegen und ermöglicht die Interpretation von Gefäßabschnitten, die sonst nicht abgebildet werden. Schlussfolgerung: Die hochauflösende, dynamische 4D MRA in 40 Sekunden bietet eine wertvolle Möglichkeit Hirngefäße, insbesondere agitierter Patienten und solcher mit Metallartefakten, zu untersuchen. Ein wesentlicher Vorteil bei der Interpretation liegt in der dynamischen Information. Die Einfachheit der Datenaufnahme, unnötiges Bolus-timing, Geschwindigkeit und unmittelbare Verfügbarkeit der Bilder können einen erheblichen Einfluss auf die tägliche Krankenhausroutine haben.

Korrespondierender Autor: Heidenreich JO

Case Western Reserve University, Dept. of Radiology, 11100 Euclid Avenue, 44118 Cleveland

E-Mail: jens.heidenreich@case.edu