Rofo 2008; 180 - VO_320_8
DOI: 10.1055/s-2008-1073732

Subjektive Bewertung von Schmerzempfindens und Lebensqualität nach PTCD mittels Patientenbefragung vergleichend zum Therapieerfolg und zu periprozeduralen Komplikationen

A Koops 1, P Suchy 1, G Krupski 1, G Adam 1
  • 1Diagnostikzentrum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Hamburg

Ziele: Erhebung der subjektiven Beeinträchtigung von Lebensqualitätsmerkmalen sowie Erfolgsraten und Komplikationen nach Anlage einer PTCD. Methode: 132 Patienten mit PTCD wurden retrospektiv mittels schriftlichem Fragebogen kontaktiert und zu Schmerzempfinden und Lebensqualitätsbeeinträchtigung befragt, wobei jeweils die subjektive Bewertung auf einer 5-Punkte-Skala erfasst wurde. Die 33 zurückgesandten Antworten wurden im Vergleich zum Therapieerfolg (Abfall Gesamtbilirubin auf ≤2,0mg/dl) und zu periprozeduralen Komplikationen ausgewertet.132 Patienten mit PTCD wurden retrospektiv mittels schriftlichem Fragebogen kontaktiert und zu Schmerzempfinden und Lebensqualitätsbeeinträchtigung befragt, wobei jeweils die subjektive Bewertung auf einer 5-Punkte-Skala erfasst wurde. Die 33 zurückgesandten Antworten wurden im Vergleich zum Therapieerfolg (Abfall Gesamtbilirubin auf ≤2,0mg/dl) und zu periprozeduralen Komplikationen ausgewertet. Ergebnis: Das Schmerzempfinden während der PTCD-Anlage wurde als mittelmäßig (3,1) angegeben, am Tag nach der Prozedur bzw. im längerfristigen Verlauf wurden geringere Schmerzen (2,3 bzw. 1,8) genannt. Die Beeinträchtigung der der allgemeinen Körperpflege wurde als mittelmäßig (3,1) beschrieben, etwas geringer war die Einschränkung sozialer Aktivitäten (3,0) und der Aufwand zur Drainagepflege (2,9). Nach Patientenbewertung ergab sich durch die PTCD eine Verbesserung des gesundheitlichen Gesamtstatus (2,0), welches insbesondere für die Patienten mit klinischem Therapieerfolg (1,8 vs. 2,6) galt. Alle Patienten wiesen einen relativen Bilirubin-Abfall auf, im Mittel um 73%. Bei 8/33 Patienten kam es innerhalb von 14 Tagen zu Komplikationen (4x Nachblutung, 3x Drainagedislokation, 1x Gallefistel, 1x Infektion), wobei sich bei diesen Patienten die Schmerzscores und der angegebene spätere Gesundheitsstatus nicht signifikant von den anderen Patienten unterschieden, die Patienten mit Komplikation sich jedoch signifikant in späteren sozialen Aktivitäten eingeschränkt sahen (3,4 vs. 1,8, p=0,03). Schlussfolgerung: Die PTCD beeinträchtigt den Patienten im akuten und periprozeduralen Schmerzempfinden, weswegen eine adäquate Analgesie unerlässlich ist. Trotz Bilirubinabfall bei allen Patienten, erwies sich eine enge Beziehung zwischen Ergebniswerten ≤2,0mg/dl und der subjektiv erlebten Gesundheitsverbesserung, welches die Notwendigkeit der effektiven Drainage unterstreicht.

Korrespondierender Autor: Koops A

Diagnostikzentrum, Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Martinistr. 52, 20246 Hamburg

E-Mail: koops@uke.uni-hamburg.de