Rofo 2008; 180 - VO_401_1
DOI: 10.1055/s-2008-1073771

Automatisierter Import von DICOM-Datenträgern in PACS-Systeme

J Czwoydzinski 1, G Lütke Wöstmann 1, H Lenzen 1, W Heindel 1
  • 1Institut für Klinische Radiologie und Referenzzentrum Mammographie am UKM, Münster

Ziele: Im Rahmen der technischen Qualitätssicherung fordert das Referenzzentrum Mammographie am Universitätsklinikum Münster alle Aufnahmen der durch die Betreiber digitaler Mammographiegeräte durchgeführten Konstanzprüfungen auf CD oder DVD an. Deren Auswertung erfordert den Import in ein PACS-System. Die Problematik eines solchen Imports besteht beispielsweise auch in den Ärztlichen Stellen. Daher sollte eine möglichst flexible Lösung gefunden werden, um den Vorgang zu vereinfachen. Der Fokus sollte auf der automatisierten Änderung bestimmter DICOM-Attribute liegen, um z.B. die Zuordnung der Aufnahmen durch eine eindeutige ID sicherstellen zu können. Methode: Nach intensiver Prüfung von Produkten verschiedener Hersteller konnte keine Lösung gefunden werden, welche die oben genannten Anforderungen zufriedenstellend erfüllt. Daher wurde eine eigene Software auf Basis von Java und dem Pixelmed Java DICOM Toolkit entwickelt. Die individuelle Konfiguration der Software wurde über eine XML-Datei realisiert, die Steuerung über eine einfach zu bedienende grafische Oberfläche. Ergebnis: Es konnte eine Anwendung entwickelt werden, die den Import von Datenträgern in ein PACS auf ein Minimum von Benutzerinteraktionen reduziert. Sie lässt sich durch die Verwendung von Standards und der Möglichkeit einer individuellen Konfiguration flexibel in bestehende Umgebungen integrieren. Um möglichst viele Datenträger verarbeiten zu können wurde, neben dem Auslesen einer ggf. vorhandenen DICOMDIR-Datei, eine rekursive Suche nach DICOM-Dateien implementiert. Die entscheidende Funktionalität ist jedoch die automatisierte Änderung von Tags des DICOM-Headers. Diese können aus eigenen Zeichenketten und verschiedenen Variablen neu gebildet werden. Schlussfolgerung: Die entwickelte Anwendung ermöglicht es, eine große Anzahl an Datenträgern effektiv zu verarbeiten. Die Tags im DICOM-Header können nach den Bedürfnissen einer Prüfinstanz wie einem Screening-Referenzzentrum oder einer Ärztlichen Stelle verändert werden. Dadurch können eingereichte Aufnahmen automatisch dem richtigen Gerät zugeordnet und Konflikte zwischen Zugriffsnummern im PACS vermieden werden. Aufgrund der Möglichkeit einer individuellen Konfiguration sind weitere Einsatzgebiete denkbar. Z.B. ließ sich die Anwendung auch schon zur Erstellung von anonymisierten Fallsammlungen verwenden. Es ist geplant die Anwendung kostenlos zur Verfügung zu stellen.

Korrespondierender Autor: Czwoydzinski J

Institut für Klinische Radiologie und Referenzzentrum Mammographie am UKM, Albert-Schweitzer-Str. 33, 48149 Münster

E-Mail: jc@uni-muenster.de