Rofo 2008; 180 - WI_PO_55
DOI: 10.1055/s-2008-1073980

Evaluierung der Knochenmineraldichte bei Kindern und Jugendlichen nach Stammzelltransplantation durch die peripher messende Digitale Radiogrammetrie

A Pfeil 1, C Hädrich 1, B Gruhn 1, B Böttcher 1, K Kentouche 1, HJ Mentzel 1, WA Kaiser 1
  • 1Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Jena

Ziele: Der Knochenmineraldichteverlust mit steigendem Frakturrisiko ist eine bekannte Komplikation bei onkologischen Patienten und bei Patienten nach Stammzelltransplantation (SZT). Bei diesen wird die Demineralisation insbesondere durch die immunsupprimierende Therapie und die langfristige Immobilisation verursacht. Ziel dieser Studie ist es, mithilfe der Digitalen Radiogrammetrie (DXR) den peripheren kortikalen Knochenstatus bei Kindern und Jugendlichen nach SZT im Vergleich zu einer lokalen Referenzgruppe zu quantifizieren. Methode: Bei 39 Kindern und Jugendlichen (19w, 20m; Altersdurchschnitt: 12.1 Jahre) wurde zur Beurteilung des Knochenalters eine Röntgenaufnahme der linken Hand angefertigt und das Knochenalter nach Greulich&Pyle bestimmt. Es erfolgte die Bestimmung der Knochenmineraldichte (DXR-BMD) und des Metacarpal-Index (DXR-MCI) mittels DXR (Pronosco X-posure System V.2, Sectra, Schweden) anhand der Handröntgenaufnahmen. Des Weiteren wurde ein Vergleich der DXR-Parameter zu einer lokalen Referenzgruppe alters- und geschlechtskorreliert vorgenommen und der Z-Score bestimmt. Ergebnis: Die DXR-BMD lag zwischen 0.32g/cm2 und 0.64g/cm2 (transplantierte Patienten) sowie zwischen 0.39g/cm2 und 0.62g/cm2 (Referenzkollektiv). Ein vergleichbares Ergebnis wurde für den DXR-MCI (transplantierte Kinder: 0.26–0.58; gesunde Kinder: 0.34–0.49) dokumentiert. 35.9% der stammzelltransplantierten Kinder zeigten einen Z-Score kleiner –1 SD. Bei weiteren 25.6% der Patienten konnte ein Z-Score zwischen 0 und –1 SD berechnet werden. Im Mittel wiesen die transplantierten Kinder einen um –0.5 SD erniedrigten Z-Score im Vergleich zum Referenzkollektiv auf. Schlussfolgerung: Die Digitale Radiogrammetrie ist eine innovative Methode, um eine reduzierte periphere Knochenmineralisation bei Kindern nach SZT zu verifizieren. Anhand von weiteren Studien sollte eine longitudinale Beurteilung des peripheren Knochenstatus nach SZT erfolgen.

Korrespondierender Autor: Pfeil A

Friedrich-Schiller-Universität Jena, Institut für Diagnostische und Interventionelle Radiologie, Erlanger Allee 101, 07747 Jena

E-Mail: alexander.pfeil@med.uni-jena.de