Pneumologie 2008; 62 - P27
DOI: 10.1055/s-2008-1074156

Lebensbedrohliche Komplikationen bei Lungensarkoidose?

D Kirsten 1, A Kirsten 1, J Schmitz 1, D Heinrichs 1, H Magnussen 1
  • 1Krankenhaus Großhansdorf

Die Lungensarkoidose verläuft im Allgemeinen gutartig. Nur ca 10% entwickeln eine Lungenfibrose. Allerdings sind die späten Röntgentypen III und IV durchaus komplikationsträchtig, wie wir anhand dreier Fallberichte (3Männer, Durchschnittsalter 47,7 Jahre) berichten.

Fall 1: Lungensarkoidose, Röntgentyp III mit Herzbeteiligung (PM-Träger) und Hohlraumbildungen in beiden Lungenoberlappen. Linksseitig im Oberlappen Entwicklung eines Aspergilloms mit nachfolgender lebensbedrohlicher Hämoptoe aus dem Aspergollom tragenden Segment.

Fall 2: Lungensarkoidose, Röntentyp IV und multiplen Hohlraum- und Zystenbildungen. Nachweis eines Aspergilloms im rechten Obenlappen. Die dramatische Krankheitsentwicklung beruhte aber auf beidseitigen Pneumothoraces, die auch nach beidseitiger Pleurektomie erneut, teils mit Spannungspneumothorax auftraten. Die Histologie der Pleura zeigte floride Sarkoidosegranulome. Angesichts der vorbestehenden Fibrose waren die Pneumothoraxces stets vital bedrohlich.

Fall 3: Lungensarkoidose, Röntgentyp IV mit invasiver Aspergillose und Sepsis. Auch hier kam es zu einer lebensbedrohlichen bronchialen Blutung.

Die Probleme der Diagnostik und Therapie werden diskutiert.