Pneumologie 2008; 62 - V275
DOI: 10.1055/s-2008-1074233

Expression und Lokalisation von Wnt-Inhibitoren in der idiopathischen Lungenfibrose

E Pfaff 1, N Balsara 1, O Eickelberg 1, M Königshoff 1
  • 1Universitätsklinikum Gießen und Marburg, Med. Klinik II

Hintergrund: Die Idiopathische Pulmonale Fibrose (IPF) ist eine rasch progrediente und zur Zeit nicht therapierbare Lungenerkrankung ungeklärter Pathogenese. Eine Beteilung des Wnt-Signalweges am fibrotischen Prozess wird diskutiert. Dickkopf (Dkk) – Proteine sind Wnt-Antagonisten, die durch Interaktion mit den Korezeptoren Lrp5 und 6 sowie Kremen den kanonischen Wnt-Signalweg inhibieren können. Die Bedeutung dieser Inhibitoren und Rezeptoren in IPF ist jedoch nicht bekannt.

Methoden: Aus humanem Lungengewebe von Donoren und IPF-Patienten wurde die mRNA-Expression von Dkk 1–4, Krm 1 und 2 sowie Lrp 5 und 6 mittels quantitativer realtime PCR ermittelt. Durch immunhistochemische Färbung wurde die Lokalisation und mittels Western Bblot die Expression der Proteine bestimmt in Donoren und IPF-Patienten.

Ergebnisse: Alle Dkk-Proteine sowie Rezeptoren konnten im Lungengewebe detektiert werden, wobei Krm2 am niedrigsten experimiert war. Die mRNA-Level von Dkk1 und 4 sowie Krm1 und 2 waren in den Gewebeproben der IPF-Patienten im Vergleich zu den Donoren signifikant erhöht, während die Expression von Dkk2 erniedrigt war. In der immunhistochemischen Färbung wurden Dkk1 und 2 sowie Lrp5 und 6 in bronchialen Epithelzellen von Donoren und IPF-Patienten nachgewiesen, wobei Dkk1 speziell in den basalen Bronchialepithelzellen exprimiert wurde. Die mittels Western Blot bestimmte Expression von Dkk1 war in den IPF-Proben im Vergleich zu den Donoren erhöht.

Schlussfolgerung: Dickkopf-Proteine und die für ihre Wirkung wichtigen Rezeptoren werden in der Lunge exprimiert und sind überwiegend im bronchialen Epithel lokalisiert. Die Regulation von Dkk1, 2, 4 sowie Krm1 und 2 und der Anstieg der Protein-Expression von Dkk1 in den IPF-Gewebeproben lassen eine relevante Beteiligung dieser Proteine in der Idiopathischen Pulmonalen Fibrose vermuten. Zukünfitge Studien sind nötig, um die Funktion des Systems im Bronchialepithel im Rahmen fibrotischer Erkrankungen zu untersuchen.