Pneumologie 2008; 62 - V48
DOI: 10.1055/s-2008-1074261

Schlafbezogene Atmung nach kardialer Resynchronisationstherapie bei Patienten mit fortgeschrittener Herzinsuffizienz

H Duchna 1, T Lawo 2, P Karschuck 1, M Orth 1, G Schultze-Werninghaus 1
  • 1Medizinische Klinik III, Pneumologie, Allergologie, Schlaf- und Beatmungsmedizin, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH
  • 2Medizinische Klinik II, Kardiologie und Angiologie, Berufsgenossenschaftliches Universitätsklinikum Bergmannsheil GmbH

Hintergrund: Schlafbezogene Atmungsstörungen (SBAS), insbesondere die Cheyne-Stokes-Atmung (CSA) werden als Erfolgskontrolle einer Herzinsuffizienztherapie herangezogen. Ziel dieser Untersuchung war die Erfassung von Akuteffekten einer kardialen Resynchronisation auf die Atmung im Schlaf bei Patienten mit chronischer Herzinsuffizienz. Methode: Neben der kardiologisch-pneumologischen Untersuchung und Echokardiographie, erfolgte eine 12-Kanal Elektrokardiographie (EKG) sowie eine nächtliche Polygraphie/Polysomnographie am Tag vor und zwei Tage nach Implantation eines biventrikulären Herzschrittmachers zur kardialen Resynchronisation. Patienten: Untersucht wurden 16 Patienten mit einer schwergradigen Herzinsuffizienz im NYHA-Stadium III-IV mit einem Linksschenkelblock (QRS-Zeit >150ms), bei denen die Indikation zur biventrikulären Schrittmacherimplantation unabhängig von der Studie bestand. Ergebnisse: Durch die Resynchronisation der Herzaktion wurde die QRS-Zeit signifikant von initial 167,3±21,7ms auf 113,0±19,0ms verkürzt (p<0,001). In der Ausgangsmessung wurde bei 7 Patienten (44%) eine CSA, bei 4 Patienten (25%) eine CSA und ein obstruktives Schlafapnoe-Syndrom diagnostiziert, während 5 Patienten (31%) keine relevanten SBAS aufwiesen. Sowohl im gesamten Studienkollektiv als auch unter isolierter Betrachtung der 11 Patienten mit SBAS bzw. der 7 Patienten mit isolierter CSA zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich der nächtlichen Atmung, der nächtlichen Sauerstoffsättigung sowie der Herzfrequenz in der zweiten Nacht nach erfolgter kardialer Resynchronisation. Schlussfolgerungen: Für den Erfolg der kardialen Resynchronisationstherapie sind eher chronische Effekte auf die kardiopulmonale Interaktion (Remodelling, Zirkulationszeit, Chemosensitivität) als Akuteffekte ausschlaggebend zu sein.