Pneumologie 2008; 62 - P21
DOI: 10.1055/s-2008-1074315

Bronchialarterienaneurysma – Seltene Differentialdiagnose eines Bronchialtumors im Endobronchialen Ultraschall (EBUS)

K Woelke 1, A Granetzny 2, G Laier-Groeneveld 1
  • 1Evangelisches und Johanniter Klinikum Niederrhein gGmbH, Abteilung für Bronchial- und Lungenheilkunde
  • 2Klinik für Thoraxchirurgie, Evangelisches und Johanniter Klinikum Niederrhein gGmbH

Bei einem 67-jährigen Patienten wurde im Juni 2007 eine Thyreoidektomie durchgeführt. Im Anschluss bestand eine Recurrensparese, weshalb eine Computertomographie des Thorax veranlaßt worden war. Hierbei zeigte sich eine unklare Weichgewebsstruktur kaudal des linken A. pulmonalis-Hauptstamms, die sich entlang des Hauptbronchus bis nach infracarinal erstreckte. Vergrößerte mediastinale Lymphknoten fanden sich nicht. Eine pneumologische Beschwerdesymptomatik bestand bei dem Patienten nicht, er klagte über keine Dyspnoe und auch über keinen Husten, insbesondere lagen auch keine Hämoptysen vor.

Zur weiteren Diagnostik wurde bei Malignomverdacht eine endobronchiale Ultraschalluntersuchung (EBUS) durchgeführt. Überraschenderweise zeigte sich medial an typischer Lokalisation im proximalen linken Hauptbronchus jenseits der Schleimhautstrukturen direkt unterhalb der Hauptcarina eine aneurysmatisch erweiterte Bronchialarterie. Hinweispunkte für ein Malignom oder vergrößerte Lymphknoten im Mediastinum oder hilär ergaben sich nicht.

Zusammenfassend konnte mit EBUS somit die seltene Diagnose eines Bronchialarterienaneurysmas als Differentialdiagnose einer intrapulmonalen Raumforderung gestellt werden und ein Malignom ausgeschlossen werden.

Aufgrund der ungünstigen Lage der Gefäßmissbildung und der fehlenden Klinik entschlossen wir uns zunächst zu einem abwartendem Procedere.