Pneumologie 2008; 62 - P40
DOI: 10.1055/s-2008-1074330

Der Atmungstherapeut in der palliativmedizinischen Betreuung – Eine Standortbestimmung

D Schimandl 1, R Bonnet 1, I Mäder 1, C Müller 2
  • 1Klinik für Pneumologie, Zentrum für Schlafmedizin, Beatmungsentwöhnung und Langzeitbeatmung, Zentralklinik Bad Berka GmbH
  • 2Klinik für Palliativmedizin, Zentralklinik Bad Berka GmbH

Gegenstand: Die palliativmedizinische Betreuung am Lebensende in speziellen Einheiten mit ausgebildeten Teams ist derzeit ein wichtiges Thema. Über die Durchführung spezieller apparativer Therapien (Beatmung, mechanisches Sekretmanagement etc.) bestehen kontroverse Meinungen. Die Rolle des Atmungstherapeuten ist dabei noch nicht eindeutig definiert.

Material und Methode: Es wird der Krankheitsverlauf von 3 Patienten (amyotrophe Lateralsklerose, fortgeschrittene Lungenfibrose und Trachealstenose bei Larynxkarzinom) dargestellt. Die beiden Erstgenannten benötigten aufgrund einer chronischen respiratorischen Insuffizienz eine nichtinvasive Beatmung, der dritte Patient war tracheotomiert. Im interdisziplinären Behandlungsteam wurde nach Beherrschen der Akutsituation die Entscheidung zur Aufnahme in die Palliativstation getroffen und die Behandlung zur Symptomkontrolle weitergeführt. Die Aufgaben des Atmungstherapeuten bestanden neben dem intensiven Kontakt zum Patienten vor allem in der Überwachung des Umganges mit der Beatmung, der Durchführung des apparativen Sekretmanagements und in 2 Fällen der Unterstützung bei der erfolgreichen Überleitung nach Hause bzw. in das Hospiz.

Resultat: Bei Patienten mit terminalen respiratorischen Krankheitsbildern und nichtinvasiver Beatmung bzw. Trachealkanülen führt der Übergang von einer Intermediate Care zu einer Palliativstation zu einer deutlichen Verbesserung der Lebensqualität. Die Mitwirkung des Atmungstherapeuten im interdisziplinären Behandlungsteam ist ein wichtiger Erfolgsfaktor.