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DOI: 10.1055/s-2008-1074344
Quantifizierung der Tuberkulose-spezifischen zellulären Immunität mit dem T SPOT.TB
Seit 2004 steht mit dem T-SPOT.TB ein Labortest für die Tuberkulosediagnostik zur Verfügung, der deutlich sensitiver und spezifischer ist im Vergleich zum bisherigen Tuberkulin-Hautttest. Der T-SPOT.TB bestimmt die Anzahl der M. tuberculosis-spezifischen T-Lymphozyten im peripheren Blut, die nur bei einer Infektion mit M. tuberculosis vorhanden sind. Der T-SPOT.TB zeigt in unserem Labor eine hohe Reproduzierbarkeit und erlaubt damit erstmals eine exakte Quantifizierung der TB-spezifischen zellulären Immunität.
Wir analysierten retrospektiv die Ergebnisse aus unserer Routinediagnostik mit dem Ziel, eine latente TB von der aktiven TB durch Quantifizierung des T-SPOT.TB zu unterscheiden. Bei 54 Patienten mit aktiver TB war die Anzahl der ESAT-6 und CFP-10-spezifischen T-Lymphozyten signifikant höher (Mittelwert 130; Bereich 28–1184) (Angabe in spots/1 Mio PBMC) im Vergleich zu 72 Patienten mit latenter TB (Mw 58; Bereich 24–1700) (p<0.001). Diese Spotzahlen verteilen sich in beiden Patientengruppen über einen großen Bereich mit weitgehender Überschneidung. Bei Patienten mit hohen Spotzahlen (>800) liegt die Spezifität und Sensitivität des T-SPOT.TB für eine aktive TB bei 80% bzw. 30%. Niedrige Spotzahlen (<240) zeigen für die latente TB eine Spezifität von 75% bei einer Sensitivität von 66%. Damit zeigt die Quantifizierung des T-SPOT.TB eine gute Übereinstimmung mit dem klinischen Status der latenten und aktiven TB. Diese quantitative Bewertung des T-SPOT.TB ist für sich alleine nicht ausreichend für den sicheren Nachweis oder Ausschluss einer aktiven Tuberkulose in der täglichen Praxis, stellt jedoch eine wichtige Zusatzinformation bei der TB-Diagnostik dar.