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DOI: 10.1055/s-2008-1074365
Verbessertes Langzeitüberleben bei Patienten mit idiopathischer pulmonaler Fibrose durch bilaterale Lungentransplantation
Einleitung: Die Lungentransplantation (LTX) ist bei Patienten mit progredienter idiopathischer pulmonaler Fibrose (IPF) ein etabliertes Therapieverfahren und verbessert das Überleben im Vergleich zur konservativen Therapie. Das ISHLT Register lässt hierbei einen Überlebensvorteil für die bilaterale LTX (DLTX) gegenüber der einseitigen LTX (SLTX) bei IPF vermuten. Aufgrund der fehlenden Korrektur der ISHLT Daten für weitere potentielle Risikofaktoren ist jedoch unklar, ob dieser Unterschied durch das gewählte Operationsverfahren erklärbar ist.
Methodik: In dieser Studie wurde bei 42 konsekutiven Patienten mit IPF nur bei Vorliegen einer relevanten pulmonalen Hypertonie eine DLTX (n=16) durchgeführt, in den verbleibenden Fällen erfolgte eine SLTX (n=26). Über einen mittleren Nachverfolgungszeitraum von 6,4±0,7 Jahren wurde mittels Kaplan-Meier-Überlebensanalysen und Häufigkeitsberechnungen (Chi-Quadrat-Test) der Einfluss von potentiellen Risikofaktoren für Bronchiolitis obliterans Syndrom (BOS) und Überleben untersucht.
Ergebnisse: Zwischen der SLTX und DLTX Gruppe zeigten sich keine signifikanten Unterschiede hinsichtlich Nachbeobachtungszeit, Geschlecht, Alter, CMV-/HLA-Mismatch, Immunsuppression und der Inzidenz akuter Abstoßungen. Patienten mit SLTX entwickelten signifikant häufiger BOS (50% vs. 7%, p=0,01) und hatten ein signifikant kürzeres Gesamtüberleben (SLTX 4,9±0,8 Jahre; DLTX 8,3±0,5 Jahre; p=0,02).
Schlussfolgerung: Unsere Daten legen nahe, dass bei Patienten mit IPF eine DLTX das BOS-freie Intervall und das Gesamtüberleben im Vergleich zur SLTX verlängert. Trotz des bestehenden Spendermangels kann daher eine bilaterale Lungentransplantation als Therapieverfahren bei IPF gerechtfertigt sein.