Pneumologie 2008; 62 - P146
DOI: 10.1055/s-2008-1074395

Der Einfluss von Sitzen und Liegen auf Atemantrieb und Atemmechanik

J Steier 1, C Jolley 1, J Seymour 1, K Ward 1, A Lunt 1, M Polkey 2, J Moxham 1
  • 1King's College London School of Medicine
  • 2Royal Brompton Hospital, London

Hintergrund: Der Einfluss von Lage auf den Atemantrieb, oesophageale und abdominale Drücke (Poes, Pgas) wurde gemessen, um die zusätzliche Last der Atempumpe zu beschreiben, die durch eine erhöhte Körpermasse besteht.

Methoden: Poes, Pgas und transoesophageales Zwerchfell Elektromyogramm (EMGdi) wurden mit Ballon-Kathetern in Ruheatmung sitzend und liegend gemessen.

Ergebnisse: 47 Personen wurden gemessen (32m, Alter 40±17 Jahre, BMI 32.3±12.0), 21 hatten einen BMI>30 (16 BMI>40). Der Atemantrieb in adipösen Personen betrug 22.4±11.0 (sitzend) und 24.9±9.6%maxEMGdi liegend (p=0.373), in nicht-adipösen Personen 8.5±4.4 (sitzend) und 6.9±3.6%maxEMGdi (liegend; p=0.021)(adipös vs. nicht-adipös: p<0.01, jeweils). EMGdi korrelierte hochsignifikant mit dem BMI, unabhängig von Lage (R2 sitzend: 0.5947, p<0.01; R2 liegend: 0.6951, p<0.01). Die durchschnittliche Druckamplitude von Poes betrug 9.5±3.4 (sitzend) und 16.0±6.3cmH2O (liegend; p<0.001) in adipösen Personen, sowie 5.6±2.9 (sitzend) und 7.4±3.4cmH2O (liegend; p<0.001) in nicht-adipösen (adpös vs. nicht adipös: p<0.001, jeweils).

Zusammenfassung: Der Atemantrieb verändert sich nicht durch Lageänderung in adipösen Personen, ist jedoch bei diesen erheblich erhöht. Nicht-adipöse Patienten haben einen verringerten Atemantrieb liegend. Inspiration erfordert höhere Druckamplituden (Poes) in liegender Position und mit Adipositas. Das Zwerchfell scheint durch eine Lageänderung (sitzend zu liegend) vorteilhafte Kraft entwickeln zu können.