Pneumologie 2008; 62 - V241
DOI: 10.1055/s-2008-1074449

ZK-EPO (Sagopilone) als Zweitlinientherapie bei Patienten mit Nicht-Kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) im Stadium IIIB oder IV

B Probst 1, M Reck 1, J von Pawel 2, C Eschbach 3, A Brune 4, A Wagner 4, M Giurescu 4, U Gatzemeier 1
  • 1Onkologische Abteilung, Krankenhaus Großhansdorf
  • 2Asklepios Fachkliniken München-Gauting, Zentrum für Pneumologie und Thoraxchirurgie, Gauting
  • 3Asklepios Klinik Harburg, Hamburg
  • 4Bayer Schering Pharma AG, TAG Oncology, Berlin

Hintergrund: Das vollsynthetisch hergestellte Epothilon ZK-Epo hat signifikante präklinische Aktivität bei humanen Lungenkarzinom-Zelllinien gezeigt. In einer nachfolgenden Phase I Studie wurde ZK-EPO gut vertragen und Tumorremissionen wurden beobachtet. Die Hauptnebenwirkung in dieser Studie war periphere Neuropathie. In der hier vorgestellten Phase II Studie erfolgte die Prüfung der Wirksamkeit und Sicherheit von ZK-EPO bei vorbehandelten Pat mit fortgeschrittenem NSCLC (Stadium IIIB/IV).

Methodik: Pat mit Rezidiv nach vorangegangener platinhaltiger Chemotherapie und mit mindestens einer messbaren Tumorläsion (RECIST) wurden in die Studie eingeschlossen. ZK-EPO wurde dreiwöchentlich in einer Dosis von 16mg/m2 KOF über 3 Stunden für max 6 Zyklen verabreicht. Primärer Endpunkt war die Ansprechrate, wobei als Wirksamkeitskriterium der Nachweis von 5 bestätigten Remissionen unter den ersten 38 Pat definiert wurde.

Ergebnisse: Insgesamt wurden 44 Pat in diese Studie eingeschlossen (der Pat-Einschluss war im Mai 2006 beendet). Vorläufige Daten sind von allen Pat verfügbar. Von den ersten 38 Pat zeigten 5 ein Ansprechen auf die Therapie (4 bestätigte und 1 unbestätigte partielle Remission). Als häufigste Nebenwirkung wurde periphere sensorische Neuropathie beobachtet (38% CTC Grad 1 oder 2, 14% Grad 3, keine Grad 4 Neuropathie). 7 Pat beendeten die Behandlung wegen neuropathischer Beschwerden. Andere Nebenwirkungen (bei ≥5% der Patienten) waren Myalgien (20%), Haarausfall (18%), Übelkeit (16%), Müdigkeit (14%), Erbrechen (16%), Obstipation (9%), Arthralgien (5%), Fieber (5%), Schwindel (5%), bzw. Diarrhoe (5%).

Schlussfolgerung: ZK-EPO zeigte Wirksamkeit bei Pat mit vorbehandeltem NSCLC. Die Verträglichkeit war gut, wobei periphere Neuropathie als wesentliche Nebenwirkung beobachtet wurde. Zwei weitere Dosisgruppen (22mg/m2 KOF bei 30 Minuten Infusionsdauer oder bei 3 Stunden Infusionsdauer) werden gegenwärtig im Rahmen dieser Studie geprüft.