Ernährung & Medizin 2008; 23(1): 39-42
DOI: 10.1055/s-2008-1074490
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Interpretation von Laborwerten in der Ernährungsberatung

Teil 3: NierenerkrankungenEsther Linker
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Publikationsdatum:
20. März 2008 (online)

Elektrolyte

Die Elektrolyte im Blut werden für die Regulation des osmotischen Drucks benötigt. Natrium und Chlorid sind hieran hauptsächlich beteiligt. Damit alle Organe und Gewebe funktionsfähig sind, ist neben der Isotonie auch ein ausgeglichenes Verhältnis bestimmter Elektrolyte zueinander erforderlich (Isoionie). Diese Isoionie unterliegt ebenfalls bestimmten Regelmechanismen. Zu den wichtigsten Elektrolyten zählen Natrium, Kalium, Calcium, Magnesium, Chlorid ([Tab. 1]).

Tab. 1 Die wichtigsten Elektrolyte des Blutserums Einheit Referenzbereich Natrium (Na+) mmol/l 135-145 Kalium (K+) mmol/l 3,6-4,8 Calcium (Ca++) mmol/l 2,3-2,6 Magnesium (Mg++) mmol/l 0,7-1,1 Chlorid (Cl-) mmol/l 97-108 Phosphat (PO4 3-) mmol/l 0,84-1,45

Natrium befindet sich im Wesentlichen im extrazellulären Raum. Es dient der Aufrechterhaltung des osmotischen Drucks im Plasma sowie der Erregbarkeit der Zellen.

Kalium befindet sich überwiegend im intrazellulären Raum, insbesondere in den Muskeln. Es hat die Aufgabe, das zelluläre Ruhepotenzial aufrechtzuerhalten und ist für den osmotischen Druck innerhalb der Zellen verantwortlich. Darüber hinaus ist es an der Erregungsübertragung an den Muskeln (Herz!) und Nerven beteiligt.

Calcium befindet sich hauptsächlich im Knochengewebe. Es dient als Stabilisator der Knochenmasse. Daneben spielt Calcium eine entscheidende Rolle bei der Erregbarkeit von Muskeln und Nerven und zählt zu den Gerinnungsfaktoren.

Magnesium dient als Gegenspieler von Calcium und ist somit ebenfalls an der Erregbarkeit von Muskeln und Nerven beteiligt. Darüber hinaus aktiviert es verschiedene Enzyme.

Chlorid dient als Gegenspieler von Natrium und Kalium. Es befindet sich zum größten Teil im extrazellulären Raum.

Phosphat ist Baustein von ATP, Zellmembran und Knochenmaterial.

Die Plasmaelektrolyte spielen diagnostisch unter anderem bei Nierenerkrankungen eine große Rolle, da die Nieren über die glomeruläre Filtration mit an einer ausgeglichenen Bilanz der Elektrolyte beteiligt sind.

Esther Linker

Diätassistentin, Diabetesassistentin DDG

Am Talacker 32a

61137 Schöneck

eMail: e.linker@gmx.de

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