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DOI: 10.1055/s-2008-1075129
© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York
Morbus Menière - Nur spezifische Fragebögen zur Messung der Lebensqualität geeignet
Publication History
Publication Date:
30 April 2008 (online)
Durch die hohe Variabilität des Krankheitsverlaufs bei Morbus Menière gestaltet sich sowohl die Bewertung verschiedener Therapien als auch der Lebensqualität problematisch. In den USA hatten Green et al. bei Patienten mit Morbus Menière verschiedene Fragebögen eingesetzt, mit denen die Lebenqualität im Verlauf einer Behandlung evaluiert werden sollte. Laryngoscope 2007; 117: 1622-1628
Für die prospektive Studie waren 61 Patienten im Alter zwischen 33 und 71 Jahren rekrutiert worden, die an einer aktiven, unilateralen, cochleovestibulären Menière’schen Erkrankung litten. Alle Patienten erfüllten die Kriterien für Morbus Menière gemäß den Richtlinien der amerikanischen Fachgesellschaft "American Academy of Otolaryngology, Head and Neck Surgery (AAO-HNS)" und hatten häufige Schwindelanfälle mit zumindest 2 definitiven Attacken im Monat. Im Durchschnitt bestand die Krankheit seit 4,5 Jahren (2 bis 7); medikamentöse Therapien hatten versagt.
Nach Aufnahme in die Studie sowie nach 2 und nach 4 Monaten komplettierten die Patienten jeweils 4 verschiedene Fragebögen. Dabei handelte es sich um 2 allgemeine Instrumente zur Erfassung der Lebensqualität und um jeweils ein symptom- sowie ein krankheitsspezifisches Instrument: Die Sense of Coherence Scale (SOC) nach Antonovsky als Kurzfassung mit 13 Punkten, die gekürzte Version der Lebensqualität nach der World Health Organization (WHOQOL-BREF), die Kurzversion der Vertigo Symptom Scale (VSS) mit 15 Fragen und der Menière’s Disease Patient Oriented Severity Index (MDPOSI). Zudem führten die Patienten ein Tagebuch über ihre Symptome (maßgeblich den Schwindel), und wurden zu Studienbeginn sowie nach 4 Monaten nach dem AAO-HNS-Funktions-Score bewertet.
Die Auswertung ergab, dass die krankheits- und symptomspezifischen Skalen VSS und MDPOSI positiv mit dem Auftreten von Schwindel korrelierten (Pearson-Koeffizient für MDPOSI: 0,345, für VSS: 0,279). Diese beiden Skalen korrelierten auch signifikant miteinander (Pearson-Koeffizient: 0,744). Zudem zeigten sie sich als sehr sensitiv bezüglich von Änderungen der Schwindelsymptomatik im Verlauf der Zeit. Als Standard Response Means (SRM) für MDPOSI und VSS wurden 0,8 bzw. 0,79 ermittelt. Die SRM für SOC und WHOQOL-BREF betrugen dagegen 0,03 bzw. 0,32.