Radiologie up2date 2008; 8(4): 375-390
DOI: 10.1055/s-2008-1077746
Brustbildgebung/Mammografie

© Georg Thieme Verlag KG Stuttgart · New York

Einsatz von BI-RADS in der MRT der Mamma

Use of BI-RADS in breast MRIU.  Bick, E.  M.  Fallenberg
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Publication Date:
04 December 2008 (online)

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Zusammenfassung

Ziel des im Jahre 2003 eingeführten ACR BI-RADS für die MRT der Mamma ist es, die Variabilität in der Befundung durch Vorgabe strukturierter Beurteilungskriterien und Verwendung einer einheitlichen Nomenklatur zu verringern. Im BI-RADS für die MRT der Mamma wird zwischen unspezifischen kleinen Foki, klar definierten Herdbefunden und nicht raumfordernden Kontrastmittelanreicherungen unterschieden. Neben morphologischen Kriterien wie Form, Randkontur und internes Anreicherungsmuster von Läsionen wird zusätzlich die Kinetik der Kontrastmittelanreicherung in die Beurteilung einbezogen. Obwohl das neue MRT BI-RADS eine wichtige Hilfestellung für die Befundung darstellt, sind einzelne Begriffe in dieser ersten Auflage des Lexikons noch unzureichend erprobt und in ihrer Bedeutung unklar.

Abstract

In 2003, the ACR BI-RADS-MRI was introduced to reduce the variability in reporting through definition of structured decision criteria and uniform lesion descriptors. The BI-RADS-MRI distinguishes between small, non-specific foci, clearly defined three-dimensional masses and non-mass-like enhancement. In addition to morphological criteria such as shape, margin and internal enhancement characteristics of lesions, kinetic curve assessment is used in the characterization of abnormalities. Although the new BI-RADS-MRI is an important and helpful tool for reporting, some of the descriptors in this first edition of the lexicon are insufficiently tested and unclear in their meaning.

Kernaussagen

MRT der Mamma

  • Die MRT der Mamma kann fast alle invasiven Mammakarzinome ab einer Größe von etwa 5 mm nach Kontrastmittelgabe nachweisen. Bei In-situ-Karzinomen ist die Sensitivität deutlich niedriger, aber mit der der Mammografie zumindest vergleichbar.

  • MRT-Untersuchungen der Mamma sollten nie isoliert, sondern immer nur im Zusammenhang mit den klinischen und übrigen bildgebenden Befunden (z. B. Mammografie, Sonografie) beurteilt werden.

MRT-BI-RADS

  • Ziel von BI-RADS ist es, durch Verwendung einer einheitlichen Nomenklatur die Variabilität in der Befundung zu verringern und durch Verwendung definierter Handlungsempfehlungen die Kommunikation mit den zuweisenden klinischen Kollegen zu verbessern.

  • Das BI-RADS-Lexikon zur Befundbeschreibung in der Mammografie lässt sich zwar bei einzelnen Befundmerkmalen (z. B. Form und Randkontur von Herden) auf die MRT der Mamma übertragen, viele Befunde in der MRT (wie z. B. Foki und nicht herdförmige Anreicherungen) erfordern jedoch eine eigenes BI-RADS-Lexikon.

  • Im BI-RADS für die MRT der Mamma wird zwischen unspezifischen kleinen Foki, klar definierten Herdbefunden und nicht raumfordernden Kontrastmittelanreicherungen unterschieden. Neben morphologischen Kriterien wie Form, Randkontur und internem Anreicherungsmuster von Läsionen wird zusätzlich die Kinetik der Kontrastmittelanreicherung in die Beurteilung einbezogen. Die zuverlässigsten Kriterien für die Dignitätsbeurteilung von Läsionen in der MRT der Mamma sind die Beschaffenheit der Randkontur und die Form der Kontrastmittelanreicherungskurve.

  • Die Beurteilungskategorien im MRT-BI-RADS entsprechen weitgehend denen der Mammografie und reichen von 0 – 6.

  • Probleme der MRT-BI-RADS sind z. B., dass die Erfahrungen insbesondere für die Kategorie „nicht raumfordernde Kontrastmittelanreicherungen” noch nicht ausreichen, dass einige der Deskriptoren unscharf definiert sind und dass keine stringenten Kriterien bezüglich der BI-RADS-Kategorie 3 (kurzfristige Verlaufskontrolle) vorliegen.