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DOI: 10.1055/s-2008-1077774
© Georg Thieme Verlag Stuttgart · New York
Perkutane transhepatische Cholangiografie und -drainage
Publication History
Publication Date:
09 December 2008 (online)


Kernaussagen
Definition und Indikationen
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Bei der perkutanen transhepatischen Cholangiografie (PTC) werden die Gallenwege durch sterile, perkutan-transhepatische Feinnadelpunktion eines intrahepatischen Gallenwegsastes radiografisch mit Kontrastmittel dargestellt.
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Die perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD) ist ein therapeutisches Verfahren, bei dem nach PTC in einen Gallenwegsast ein Führungsdraht und über diesen schließlich eine Drainage zur Beseitigung eines Gallenstaus eingelegt wird.
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Indikationen zur PTC/PTCD liegen vor bei veränderter Anatomie nach Operationen, bei Versagen der endoskopischen retrograden Cholangiografie bzw. Cholangiodrainage, wenn andere diagnostische Verfahren keine Klärung erbrachten, ebenso bei postoperativen oder posttraumatischen Gallefisteln.
Vorgehensweise
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Am häufigsten wird ein Zugangsweg von rechts in Höhe der mittleren Axillarlinie, kaudal des Sulcus costophrenicus gewählt, wobei interkostale neurovaskuläre Strukturen geschont werden.
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Gestaute und erweiterte Gallenwege machen eine Entlastung mit nachfolgender bakteriologischer Aufarbeitung erforderlich.
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Bei Anlage einer PTCD sollte immer versucht werden, eine interne Ableitung ins Duodenum anzulegen. Gelingt dies nicht, muss zunächst eine externe Ableitung und nach einigen Tagen der Dekompression ein Versuch der Umwandlung in eine interne Drainage erfolgen.
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Metallstents sind in der Regel malignen Gallenwegsstenosen vorbehalten.
Erfolgsrate, Komplikationen und Nachsorge
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PTC und PTCD gelingen bei ≥ 90 % der Patienten.
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Die Komplikationsraten variieren stark zwischen den einzelnen Autoren. Die Komplikationen reichen von Hautirritationen, Wundschmerz, Hämatomen und Drainagedislokation über Pleuraverletzungen bis hin zu Blutung, Hämobilie, subphrenischen Abszessen, Sepsis und Tod.
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Nach der Entlassung muss die liegende PTCD durch den Patienten oder eine pflegende Person mindestens einmal täglich gespült werden.